Vom Garten der Kapitelburg aus hat man einen schönen Blick auf die Garnisonskirche jenseits des Tals. Der Grundstein wurde am 4. 5. 1910 gelegt und das Gebäude nach Plänen von Ludwig Dihms aus Königsberg im Ordensstil aus roten Backsteinen bis 1915 für die militärische Seelsorge errichtet. Die Inbetriebnahme hatte sich durch die Kriegsereignisse der 1. Weltkriegs verzögert. Im Januar 1945 wurde die Kirche von einer Granante getroffen und beschädigt, was bald danach behoben wurde, und die militärische Tradition lebte nach dem 2. Weltkrieg fort, indem die Kirche nunmehr dem polnischen Militär für die Gottesdienste zur Verfügung steht. Renovierung innen 1987. Von der ursprünglichen Ausstattung ist viel erhalten.[1] Nach 2009 wurde die Kirche vom Milität nicht mehr benötigt.[2]

Die neogotische evangelische Kirche steht unmittelbar neben der Burg zum Alten Markt hin, errichtet nach Plänen von Baumeister Puhlmann aus Allenstein. Sie wurde 1877 eingeweiht. Ihre Orgel baute die Firma Terletzki aus Königsberg. Der Grundstein für die Kirche, den man 1876 feierlich legte, besteht aus einem großen Felsblock. Der liegt jetzt unter dem Altar und der Pfarrer steht auf ihm, wenn er dort seinen Gottesdienst versieht. 1992 wurde unter Beteiligung der Heimatkreisgemeinschaft Allenstein das Dach neu gedeckt und 1998 begann man mit einer Renovierung des Kircheninneren, was inzwischen abgeschlossen ist.

Die Jerusalemskapelle in der ul. Grunwaldzka Ecke Wladyslawa Jagielly, wurde 1565 als Aussätzigenkapelle errichtet, 1609 und 1775 umgebaut. Sie hat eine Rokoko-Fassade, an den Schmalseiten geschweifte Giebel, und ist eine Filialkirche von St. Jacob. Heute dient sie der Gehörlosenseelsorge.

Ausstattung:

große Kreuzigungsgruppe um 1539,
Altarkreuz, 1510;
Wandgemälde aus dem 17. Jh.

Der Architekt Fritz Heitmann, ein viel beschäftigter Kirchenbaumeister seiner Zeit, zeichnete verantwortlich für die Gestaltung der Herz-Jesu-Kirche 1901 – 1903 in der ul. Mieckiewicza mit eindrucksvollem Herz-Jesu-Mosaik über dem Westeingang. Die Herz-Jesu-Kirche verfügt über einen neogotischen Hochaltar, der 1911 von den Brüdern Büscher angefertigt wurde.

In der Jagiellonska-Straße 41, trifft man auf die katholische Pfarrkirche St. Josef, einen neoromanischen Bau von 1912/13 auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes. Architekt war Fritz Heitmann, die Bauausführung übernahm die Firma Albert Scholz, Allenstein. Der Friedhof der Herz-Jesu-Gemeinde und später auch der St. Josef-Gemeinde hinter der Kirche existiert seit 1904.

Die 1914 gebaute Friedhofskapelle auf dem Gelände des alten katholischen Friedhofs dient heute der griechisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft als Kirche. Der Friedhof wurde in einen Park verwandelt, während der benachbarte alte evangelische Friedhof verwildert.

In der ul. Wyspianskiego 5 gibt es seit 1927 ein Franziskanerkloster mit der dreischiffigen Christ-König-Kirche. Der Giebel der Kirche trägt eine Wappenkartusche des Franziskanerordens und darunter die Inschrift „Deus meus et omnia 1226 – 1926“, die auf den 700. Todestag des hl. Franziskus und den Baubeginn für das Kloster hinweist. Architekt des Neorenaissancebaus war der Protestant August Feddersen aus Allenstein, die Bauausführung oblag der Allenstein Firma Karczewski. Die monumentale Kreuzigungsdarstellung für den marmornen Hochaltar schuf der Maler Georg Poppe 1930. Im Jahr 1942 diente die Kirche als Lazarett, von 1945 – 1952 als Eisenbahnerkrankenhaus.[3]

Der Sitz der Ermländischen Erzbischöfe entstand 1888/89 auf Initiative von Vikar Felix Schreiber als Haus der Katholischen Gesellengesellschaft Kopernikus, eine Art Hotel. Der Entwurf stammt vermutlich von dem Architekten Balthasar Joseph Oster (1827 – 1915), Eigentümer der Adler-Apotheke von 1856 – 1885. Erster Pächter seit 1889 und ab 1900 gleichzeitig Posthalter war Robert Rogalla aus Alt Schöneberg, der ab 1897 auch das Restaurant auf der Hertha-Insel im Wulpingsee besaß. Er führte im Kopernikus-Hotel ein bekanntes Speiselokal. Ab 1902 wechselten mehrmals die Pächter. In der Zwischenkriegszeit war es auch noch Hotel, aber vornehmlich Restaurant und Veranstaltungsort, nach dem 2. Weltkrieg ebenfalls zunächst Restaurant, dann aber nach Umbau Bischofssitz.

Die evangelische Kirchengemeinde Christi „Die Christengemeinschaft“ verfügt über einen Andachtsraum in der Warminska-Strasse, ehemals Langgasse. Das schmale Haus gehörte vor dem Krieg der baptistischen Gemeinde.[4]

Das einstige Marienkrankenhaus wurde 1864 – 1870 gebaut. Zu ihm gehört die Kapelle der Heiligen Jungfrau Maria, der einzigen intakten neogotischen Kapelle der Region. Architekt war Vinzenz Statz. Die Kapelle verfügt über drei Ebenen: im Erdgeschoss befindet sich der Haupteingang und im 1. und 2. Stock gibt es zwei Balkone, von denen aus Kranke beten können. Im Andachtsraum befindet sich das Epitaph für den Kanonikus Albert Nowowiejski aus dem 17. Jh., das sich früher in der nicht mehr existierenden Hl.,Geist Krankenhauskapelle befand. Der Kanokikus hatte sein Vermögen testamentarisch den Allensteiner Krankenhäusern vermacht. 1970 nahm man die Kapelle ins Denkmalregister auf und verhinderte so seine Zweckentfremdung und.Zerstörung.[5]



[1] Allensteiner Nachrichten, 24.9.07
[2] Allensteiner Nachrichten 24. 8. 2015, S. 5
[3] Allensteiner Nachrichten Nr. 5/07
[4] Oskar Kwahs, Der Spaziergang entlang der Langgasse, Allensteiner Nachrichten, 24. 12. 2010, S. 3
[5] Alfred Czesla, Allenstein – schweigender Zeuge der Geschichte, Allensteiner Nachrichten, 24. 5. 2014, S. 3

Vom Garten der Kapitelburg aus hat man einen schönen Blick auf die Garnisonskirche jenseits des Tals. Der Grundstein wurde am 4. 5. 1910 gelegt und das Gebäude nach Plänen von Ludwig Dihms aus Königsberg im Ordensstil aus roten Backsteinen bis 1915 für die militärische Seelsorge errichtet. Die Inbetriebnahme hatte sich durch die Kriegsereignisse der 1. Weltkriegs verzögert. Im Januar 1945 wurde die Kirche von einer Granante getroffen und beschädigt, was bald danach behoben wurde, und die militärische Tradition lebte nach dem 2. Weltkrieg fort, indem die Kirche nunmehr dem polnischen Militär für die Gottesdienste zur Verfügung steht. Renovierung innen 1987. Von der ursprünglichen Ausstattung ist viel erhalten.[1] Nach 2009 wurde die Kirche vom Milität nicht mehr benötigt.[2]

Am 26. 5. 1773, kurz nach der Eingliederung des katholischen Ermlands in Preußen, wurde im katholischen Allenstein der erste evangelische Gottesdienst gefeiert. Dieses Datums gedachte man feierlich nach 250 Jahren im Jahr 2023. In den ersten Jahrzehnten fanden die evangelischen Gottesdienste im Kopernikussaal der gotischen Burg statt. Erst in den 1870er Jahren begann man mit dem Bau einer evangelischen Kirche.[6] Diese neogotische evangelische Kirche steht unmittelbar neben der Burg zum Alten Markt hin, errichtet nach Plänen von Baumeister Puhlmann aus Allenstein. Sie wurde 1877 eingeweiht. Ihre Orgel baute die Firma Terletzki aus Königsberg. Der Grundstein für die Kirche, den man 1876 feierlich legte, besteht aus einem großen Felsblock. Der liegt jetzt unter dem Altar und der Pfarrer steht auf ihm, wenn er dort seinen Gottesdienst versieht. 1992 wurde unter Beteiligung der Heimatkreisgemeinschaft Allenstein das Dach neu gedeckt und 1998 begann man mit einer Renovierung des Kircheninneren, was inzwischen abgeschlossen ist.

Die Jerusalemskapelle in der ul. Grunwaldzka Ecke Wladyslawa Jagielly, wurde 1565 als Aussätzigenkapelle errichtet, 1609 und 1775 umgebaut. Sie hat eine Rokoko-Fassade, an den Schmalseiten geschweifte Giebel, und ist eine Filialkirche von St. Jacob. Heute dient sie der Gehörlosenseelsorge.

Ausstattung:

große Kreuzigungsgruppe um 1539,
Altarkreuz, 1510;
Wandgemälde aus dem 17. Jh.

Der Architekt Fritz Heitmann, ein viel beschäftigter Kirchenbaumeister seiner Zeit, zeichnete verantwortlich für die Gestaltung der Herz-Jesu-Kirche 1901 – 1903 in der ul. Mieckiewicza mit eindrucksvollem Herz-Jesu-Mosaik über dem Westeingang. Die Herz-Jesu-Kirche verfügt über einen neogotischen Hochaltar, der 1911 von den Brüdern Büscher angefertigt wurde.

In der Jagiellonska-Straße 41, trifft man auf die katholische Pfarrkirche St. Josef, einen neoromanischen Bau von 1912/13 auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes. Architekt war Fritz Heitmann, die Bauausführung übernahm die Firma Albert Scholz, Allenstein. Der Friedhof der Herz-Jesu-Gemeinde und später auch der St. Josef-Gemeinde hinter der Kirche existiert seit 1904.

Die 1914 gebaute Friedhofskapelle auf dem Gelände des alten katholischen Friedhofs dient heute der griechisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft als Kirche. Der Friedhof wurde in einen Park verwandelt, während der benachbarte alte evangelische Friedhof verwildert.

In der ul. Wyspianskiego 5 gibt es seit 1927 ein Franziskanerkloster mit der dreischiffigen Christ-König-Kirche. Der Giebel der Kirche trägt eine Wappenkartusche des Franziskanerordens und darunter die Inschrift „Deus meus et omnia 1226 – 1926“, die auf den 700. Todestag des hl. Franziskus und den Baubeginn für das Kloster hinweist. Architekt des Neorenaissancebaus war der Protestant August Feddersen aus Allenstein, die Bauausführung oblag der Allenstein Firma Karczewski. Die monumentale Kreuzigungsdarstellung für den marmornen Hochaltar schuf der Maler Georg Poppe 1930. Im Jahr 1942 diente die Kirche als Lazarett, von 1945 – 1952 als Eisenbahnerkrankenhaus.[3]

Der Sitz der Ermländischen Erzbischöfe entstand 1888/89 auf Initiative von Vikar Felix Schreiber als Haus der Katholischen Gesellengesellschaft Kopernikus, eine Art Hotel. Der Entwurf stammt vermutlich von dem Architekten Balthasar Joseph Oster (1827 – 1915), Eigentümer der Adler-Apotheke von 1856 – 1885. Erster Pächter seit 1889 und ab 1900 gleichzeitig Posthalter war Robert Rogalla aus Alt Schöneberg, der ab 1897 auch das Restaurant auf der Hertha-Insel im Wulpingsee besaß. Er führte im Kopernikus-Hotel ein bekanntes Speiselokal. Ab 1902 wechselten mehrmals die Pächter. In der Zwischenkriegszeit war es auch noch Hotel, aber vornehmlich Restaurant und Veranstaltungsort, nach dem 2. Weltkrieg ebenfalls zunächst Restaurant, dann aber nach Umbau Bischofssitz.

Die evangelische Kirchengemeinde Christi „Die Christengemeinschaft“ verfügt über einen Andachtsraum in der Warminska-Strasse, ehemals Langgasse. Das schmale Haus gehörte vor dem Krieg der baptistischen Gemeinde.[4]

Das einstige Marienkrankenhaus wurde 1864 – 1870 gebaut. Zu ihm gehört die Kapelle der Heiligen Jungfrau Maria, der einzigen intakten neogotischen Kapelle der Region. Architekt war Vinzenz Statz. Die Kapelle verfügt über drei Ebenen: im Erdgeschoss befindet sich der Haupteingang und im 1. und 2. Stock gibt es zwei Balkone, von denen aus Kranke beten können. Im Andachtsraum befindet sich das Epitaph für den Kanonikus Albert Nowowiejski aus dem 17. Jh., das sich früher in der nicht mehr existierenden Hl.,Geist Krankenhauskapelle befand. Der Kanokikus hatte sein Vermögen testamentarisch den Allensteiner Krankenhäusern vermacht. 1970 nahm man die Kapelle ins Denkmalregister auf und verhinderte so seine Zweckentfremdung und Zerstörung.[5]



[1] Allensteiner Nachrichten, 24.9.07
[2] Allensteiner Nachrichten 24. 8. 2015, S. 5
[3] Allensteiner Nachrichten Nr. 5/07
[4] Oskar Kwahs, Der Spaziergang entlang der Langgasse, Allensteiner Nachrichten, 24. 12. 2010, S. 3
[5] Alfred Czesla, Allenstein – schweigender Zeuge der Geschichte, Allensteiner Nachrichten, 24. 5. 2014, S. 3
[6] Gregor Supady, Jubiläumsfeier der evangelischen Kirche auf dem Allensteiner Schloss, Masurische Storchenpost, Juni 2023, S. 6