Kierzbun – Kirschbaum

Das Land gehörte den Bischöfen des Ermlands, die es aber verpachteten. Das Gut wurde 1378 gegründet, als Bartholomäus Kirschbaum hier Land übereignet erhielt. Er gab dem Ort den Namen und stiftete außerdem die Kirche in Bartolty Wielkie – Groß Bartelsdorf. Der preußische Staat übernahm 1772 das Gut und verkaufte es in Privathand. Gegen Ende des 19. Jhs. saßen auf dem Gut die Erben der Familie Zielaskowski, die das Gut 1820 erworben hatten. Letzter deutscher Eigentümer 1908 bis 1945 war der Landwirt Kurt Groddeck (24. 3. 1883 – 4. 10. 1955) aus Braunswalde. Das Gut hatte eine Fläche von 514 ha, davon 125 ha Forstwirtschaft. Es wurden intensiv Kartoffeln und Getreide angebaut. Es gab eine Kartoffelsaatzucht sowie eine Schweinemast. Vom Wirtschaftsbereich stehen noch Ställe und Scheunen. Von der Brennerei blieben dagegen nur Fundamentreste.

Erhalten sind das schlichte Gutshaus aus der 2. Hälfte des 19. Jhs. (ca. 1860) mit 15 Räumen, Reste des Parks mit See und die Wirtschaftsgebäude. Von der Gutskapelle der Gutsherrschaft zeugen noch Fundamentreste auf einer Anhöhe neben dem Weg von Kirschbaum nach Groß Bartelsdorf. Es gibt eine schöne Allee mit jahrhundertealten Ahornbäumen.

Heute ist das Gutshaus eine Reiterpension in Privatbesitz von Andrzej und Lucyna Ciesielski aus Posen.. Sioe legten ein großzügiges Reitgelände an mit Reithalle, Tribüne und Pferdestallungen. Es gibt ein Gestüt von 70 – 80 Pferden und man veranstaltet Reitturniere sowie Ausflüge zu Pferd.[1]



[1] Gerold Urban, Gut Kirschbaum, Allensteiner Nachrichten, 24. 11. 2015, S. 5