Der Komponist Johannes Eccard wirkte lange in Königsberg
19.11.2011
Johannes Eccard (1553 – 1611) aus Mühlhausen in Thüringen schrieb rund 250 geistliche und weltliche mehrstimmige Gesänge und zählt zu den wichtigsten Schöpfern des protestantischen Kirchenlieds. Bekannt sind seine Kompositionen “Übers Gebirg Maria geht” oder das oft gesungene Weihnachtslied “Vom Himmel hoch, da komm ich her”. In Kaliningrad findet derzeit eine Ausstellung über den Meister statt, die von den Mühlhäusern mit Eichsfelder Unterstützung organisiert wurde. Dort werden auf mehreren Tafeln die Stationen des Organisten und Komponisten beschrieben. In der Mühlhäuser Kornmarktkirche waren die Stationen des Künstlers bis Ende Oktober zu sehen.
Der Thüringer Künstler war in jungen Jahren Sängerknabe in Weimar, wirkte kurze Zeit in München als Sänger unter Orlando die Lasso und machte von Bayern aus eine Studienreise nach Venedig. Nach einem Zwischenaufenthalt in seiner Heimatstadt 1573/74 berief ihn Jacob Fugger als Organist nach Augsburg. 1579 wechselte er auf Initiative des Administrators des Herzogtums Preußen, Markgraf Georg Friedrich von Bayreuth-Ansbach-Jägerndorf, nach Königsberg und trat in die Hofkapelle ein, war dort ab 1580 Vizekapellmeister, ab 1604 offizieller Kapellmeister. Außerdem wirkte er als Domkantor. 1608 folgte er einem Ruf als kurfürstlicher Kapellmeister und Domkantor an den Hof nach Berlin, wo er auch starb.
(TLZ.de, 19. 11. 2011)