Herbert Ehrenberg aus dem Kreis Goldap wird heute 85
21.12.2011
Dr. Herbert Ehrenberg, geboren am 21. 12. 1926 in Collnischken, südöstlich von Goldap, verlebte Kindheit und Jugend in Ostpreußen. 1943 wurde er eingezogen und geriet anschließend in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Abitur 1952 studierte er in Göttingen Volkswirtschaft und promovierte 1958. Er war schon bald nach dem Krieg politisch aktiv, wurde 1949 Mitglied der ÖTV und 1955 Mitglied der SPD. Von 1964 – 1968 leitete er die volkswirtschaftliche Abteilung beim Hauptvorstand der Gewerkschaft Bau, Steine, Erden und von 1969 – 1971 die Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik im Bundeskanzleramt. 1971/72 war Ehrenberg Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung und dann ab 1976 bis 1982 Chef dieser Bundesbehörde. Von 1972 bis 1990 gehörte er dem Deutschen Bundestag an. In seiner Partei war Ehrenberg Mitglied des Parteivorstandes von 1975 bis 1984 und später Mitglied des Parteirates und Vorsitzender der Kommission für Wirtschafts- und Sozialpolitik. Nach der Wende war Ehrenberg im Auftrag der damaligen DDR-Ministerin für Arbeit und Soziales, Dr. Regine Hildebrandt, beratend beim Aufbau der Arbeitsverwaltung tätig. Auf politischer Bühne sind mit seinem Namen verbunden das Betriebsverfassungsgesetz, die flexible Altersgrenze bei der Rentenversicherung und – für Wilhelmshaven besonders bedeutsam – die Gründung der Künstlersozialkasse und deren Ansiedlung in der Jadestadt.
(NWZ online, 21. 12. 2011)