Grete Karla ist in Ostpreußen geboren und aufgewachsen und feiert heute im Kreise ihrer Familie ihren 100. Geburtstag, Karl Roski wurde immerhin 80, Heinz Groß 90

Grete Karla ist in Ostpreußen geboren und aufgewachsen und feiert heute im Kreise ihrer Familie ihren 100. Geburtstag, Karl Roski wurde immerhin 80, Heinz Groß 90

04.01.2012

Greta Karla wuchs mit 15 Geschwistern und Halbgeschwistern zusammen auf und erlebte eine schöne ostpreußische Kindheit . Sie wohnte in der landwirtschaftlichen Umgebung von Königsberg in einem Haus mit Garten. Ihr Zwillingsbruder fiel im Krieg, auch ihr Mann kehrte nicht aus dem Feld zurück. Seit drei Jahren lebt sie in der Procurand Seniorenwohnanlage Fideliswiesen, und die Familie ist groß genug, um sich auch heute noch um die Seniorin liebevoll zu kümmern.

Karl Reski wurde am 31. Dezember 1931 in Ostpreußen geboren. Er flüchtete im Winter 1945 mit seiner Mutter und drei Geschwistern mit Pferd und Wagen über das gefrorene Haff nach Dänemark, bevor die Familie in Baden sesshaft wurde. Nach Beendigung der Schulzeit begann Roski im Wald zu arbeiten, wo er es bis zum Forstwirtschaftsmeister brachte und bis zum Renteneintritt als Haumeister im Dienst des staatlichen Forstamtes stand. 1954 heiratete er und lebt seitdem auf dem Hof der Schwiegereltern, den er neben seinem Beruf bewirtschaftete. Roski engagierte sich auf einzigartige Weise in unzähligen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – auf politischer, kirchlicher und sportlicher Ebene, wofür er mehrere hochrangige Anerkennungen erhielt. So bekam er 2006 die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für seine mehr als 25-jährige Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht verliehen, die er bis 2005 ausübte. 16 Jahre war er Mitglied des Gemeinderates, viele Jahre Mitglied des katholischen Pfarrgemeinderates, dem er vier Jahre vorstand. Seit mehr als 20 Jahren versieht er in der Kirche den Dienst als Mesner und im Altenwerk und in der Kontaktdienstgruppe war er als Helfer für Alte und Kranke tätig. Nicht zuletzt kümmerte er sich mehr als 30 Jahre lang mit seiner Frau um die Bewirtung der Vereinskameraden im Schützenhaus. Ein sicher rühmenswerter Einsatz für das Gemeinwohl.

Heinz Groß wurde am 4. Januar 1922 in Königsberg geboren, Im Alter von 17 Jahren kam er als Soldat zur Luftwaffe. Nach der Kriegsgefangenschaft verschlug es ihn nach Reilingen im Rhein-Neckar-Kreis. In seiner Luftwaffenzeit spielte man viel Tischtennis und dieser Sport wurde zu seiner späteren Leidenschaft. 1950 gründete er den ersten Tischtennisverein der Gemeinde. Fünf Jahre später wechselte er zum Tischtennisclub Hockenheim, bei dem er von 1969 bis 1971 die Vereinsführung innehatte. In diesem Jahr war Heinz Groß zugleich Gründungsmitglied des Tischtenniskreises Schwetzingen, wo er 35 Jahre lang das Amt des Schiedsrichterobmanns inne hatte. 1998 wurde ihm vom Badischen Tischtennisverband die Landesehrennadel und von der Gemeinde Reilingen die Ehrennadel in Gold verliehen. Den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere erreichte der Wahl-Reilinger jedoch erst im Alter von rund 70 Jahren, als er Deutscher Meister werden wollte.

(Schwäbische Zeitung, Badische Zeitung, Schwetzinger Zeitung, 4. 1. 2012)