Literaturtipp : Erinnerungen eines unmittelbar Beteiligten an den Kapp-Putsch

Literaturtipp : Erinnerungen eines unmittelbar Beteiligten an den Kapp-Putsch

21.02.2012

Was es mit diesem “Tiergarten-Club“ im Jahre 1920 auf sich hatte, erfährt der Leser aus dem Buch “Dreimal Soldat – Erinnerungen Hellmuth Klapp 1914 – 1940“, Zeitgut-Verlag, Berlin. Edzard Klapp (Sohn des Hellmuth Klapp) gibt es zu herabgesetztem Preis (5 € einschließlich Porto) ab : edzard.klapp@gmx.de [Postanschrift : Vaihinger Straße 19, 71144 Steinenbronn]

Im “Tiergarten-Club“ saß nämlich der übrig gebliebene Rest des Freikorps Roßbach, bereit, beim Staatsstreich mitzuwirken, der als “Kapp-Putsch“ bekannt werden sollte. Bis dahin wartete man im “Tiergarten-Club“ auf die Spielbank-Konzession. Täglich kam vom Hotel Adlon ein altgedienter Oberkellner herüber und unterwies die ehemaligen Landsknechte in feinen Sitten. Als es dann los- ging, fiel dem jungen Leutnant Hellmuth Klapp die Aufgabe zu, die Bediensteten des Kriegs- ministeriums auf die “neue Regierung“ zu verpflichten. Das ging nicht ohne drollige Begleitum- stände ab, wie denn überhaupt Klapps Erinnerungen an seine dreimalige Militärkarriere von selt- samen, um nicht zu sagen komischen Zwischenfällen nur so überquellen.

Auf dem cover des Buches soll die schräg montierte Abbildung eines schmucken Gebäudes nach Art der Ankerstein-Baukästen andeuten, wie “kippelig“ das Unterfangen des Putsches von vorne- herein war; er ist denn auch sogleich gescheitert.

Bergmanns Stadtvilla wurde noch im Jahr 1920 von Griechenland erworben, das darin seine Gesandtschaft unterbrachte. Im Krieg ausgebombt, wurde der Rest der Ruine durch zündelnde Hausbesetzer im Jahre 1988 ein Raub der Flammen. Man trug die Fassade Stein für Stein ab und mauerte sie dem neuen griechischen Botschaftsgebäude im Jahre 2011 wieder an.

Sigmund Bergmann (Edzard Klapp, 2012)
Erinnerungen Hellmuth Klapp (Edzard Klapp, 2012)