Im Oderbruch feierte man ein Skuddenfest

Im Oderbruch feierte man ein Skuddenfest

06.04.2012

Die Skudden, auch Masuren- oder Bauernschafe oder “Heidschnucken der Masuren” genannt, gehören zu der kleinsten Schafrasse Deutschlands und sind seit etwa 4.000 Jahren vorhanden. Damit gehören sie zu den ältesten Landschaftrassen Deutschlands. Sie sind sehr anspruchslos, auch rauem Klima gewachsen und deshalb für die Landschaftspflege bestens geeignet. Sie benötigen keinen Stall, sind sehr standorttreu und zeigen ein ausgeprägtes Herdenverhalten. Sie besitzen ein hohe Lebenserwartung und zeichnen sich durch Fruchtbarkeit, gute Mütterlichkeit und ein hohes Aufzuchtergebnis aus.Die männlichen Tiere besitzen eindrucksvolle schneckenförmige Hörner, die bis zu 70 cm lang werden können. Die Wollfasern der Skudden sind die feinsten der Welt! Allerdings ist diese Rasse inzwischen vom Aussterben bedroht. Was in Deutschland noch existiert, stammt von Beständen ab, die aus Ostpreußen vor dem 2. Weltkrieg oder aus Litauen importiert wurde. Nur etwa 160 Skudden konnten aus Ostpreußen gerettet werden. Heute sind es wieder etwa 5.000 Tiere in der Bundesrepublik.

Auf dem Lämmerfest konnte man den Weg der Schafwolle vom Spinnrad bis zur Stricksocke und das Filzen erleben. Produzenten aus der Region boten Holz- und Keramikprodukte, österliche Dekorationen, Honig, Marmelade, Seifen, Biokosmetik und Straußenprodukte an. Im Hofladen in Kienitz kann man ständig die Wolle der Skudden erwerben und hilft damit der Familie Brunat in Kienitz, die Rasse der Skudden zu erhalten.

(Märkische Oderzeitung, 2. 4. 2012)