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„Róza – Rose“ ist bislang der stärkste Film beim Wiesbadener goEast-Festival und behandelt die Zustände im Nachkriegs-Ostpreußen

„Róza – Rose“ ist bislang der stärkste Film beim Wiesbadener goEast-Festival und behandelt die Zustände im Nachkriegs-Ostpreußen

21.04.2012

Es geht um die düstere Phase im russisch besetzten Ostpreußen von 1945, wo unerklärt ein grausamer Krieg weitergeht, der eigentlich zu Ende ist. Aber das zerstörte, mit Panzer-Wracks übersäte Masuren, aus dessen Trümmern irgendwann ein neues Stück Polen wachsen soll, scheint in diesen endlos schwarzen Tagen ein rechtsfreier Raum, der wie ein Vorhof zur Hölle wirkt. Bestialische Vergewaltigungen, sinnloses Morde, „ethnische Säuberungen“, Raub, Brandstiftung – verübt von allen, die sich dazu berufen fühlen, ob marodierende Rot-Armisten, polnische Plünderer, russischer oder polnischer Geheimdienst. Achtung also, das Hinschauen auf Smarzowskis gnadenlos naturalistische Vergangenheits-Aufarbeitung, die wohl auch für das polnische Kino ein neues, so noch nicht bebildertes Kapitel aufschlägt, tut richtig weh. Die Schilderungen beruhen auf den Aussagen von Zeitzeugen.

(Allgemeine Zeitung, 20, 4. 2012)