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Der in Königsberg geborene Volkwin Marg ist einer der renommiertesten Stadienplaner der Gegenwart

Der in Königsberg geborene Volkwin Marg ist einer der renommiertesten Stadienplaner der Gegenwart

14.06.2012

Der Architekt Volkwin Marg wurde am 15. 10. 1936 in Königsberg als Sohn eines Pfarrers geboren. Seit 1965 arbeitet er mit dem in Riga geborenen Architekten Meinhard von Gerkan zusammen, den er während des Studiums in Braunschweig kennen gelernt hatte. In ihrer Architektengemeinschaft Gerkan, Marg und Partner – gmp – entwickelten und betreuten sie viele Bauprojekte der jüngeren Zeit: Neue Messe in Leipzig, Terminals der Flughäfen Berlin-Tegel, Stuttgart, Hamburg; Hanse Viertel in Hamburg; Saar-Galerie in Saarbrücken, Galeria in Duisburg. Messehalle 6 in Düsseldorf mit Großtoranlage „Big Willi“; Hauptbahnhof Berlin und Bahnhof Berlin-Spandau; Deutsche Schule in Peking, Modernisierung Olympiastadion Berlin, Nationalmuseum in Peking, dem größten Museumsbau der Welt, Stadien zur Fußball-WM in Südafrika und jetzt eben die Arenen in Warschau und Kiew. Beschäftigt werden 500 Mitarbeiter.

Seit dem Umbau des Berliner Olympiastadions zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gibt es weltweit kein Fußball-Großereignis mehr, bei dem nicht in einem Marg-Stadion gekickt wird. Vier von gmp geplante Stadien für die nächste WM in Brasilien befinden sich bereits in der Entstehung. Das Warschauer Stadion hält Marg für die anspruchsvollste Arena, die er je entworfen hat. 55.000 Besucher fasst das Stadion. 465 Millionen Euro hat es gekostet. 70.000 Quadratmeter Dachfläche, beweglich und schneefest. Das gab es noch nie. Das neue Stadion liegt wie eine Kröne über dem alten Stadion von Warschau, und zwar an der Stelle, von wo aus die Rote Armee tatenlos der Niederschlagung des Warschauer Aufstands zusah, und wo Karol Wojtyla zu 100.000 Polen sprach.

Das Stadion in Kiew ist für Marg auf andere Weise bedeutsam. Ein Stadion, das schon die Namen Trotzki, Stalin und Chruschtschow trug und von ihm unter Julia Timoschenko und Wiktor Janukowitsch umgebaut wurde, und auch auf dieses Werk ist er stolz.

(Frankfurter Rundschau, 12. 6. 2012)