Schwere Gewitter über der Oblast Kaliningrad
10.07.2012
Bereits am späten Vormittag hatte das Thermometer in Kaliningrad die 30-Grad-Marke erreicht, die Luftfeuchtigkeit erinnerte an tropische Breiten. Nachmittags brachen die Unwetter los, vor denen der Katastrophenschutz bereits am Tag zuvor gewarnt hatte. Zuerst im Osten der Exklave, wo sich bei Temperaturen bis zu 35 Grad gewaltige Gewitterwolken aufgetürmt hatte. Zwischen Tschernjachowsk (Insterburg) und Osjorsk (Darkehmen) brachen Sturmböen mehrere Alleebäume um, Dorfbewohner berichteten gestern von bis zu drei Zentimeter durchmessenden Hagelkörnern, die zum Teil Fensterscheiben durchschlagen hätten. Bei Gwardejsk (Tapiau) schlug eine Windhose eine Schneide der Verwüstung durch ein Waldgebiet, zu Schaden kam zum Glück niemand. Kaliningrad erreichte die Gewitterfront am späten Nachmittag – und wirbelte das Stadtfest arg durcheinander. Gewitterbilanz: 45 umgestürzte Bäume allein im Kaliningrader Stadtgebiet, fast 6000 Anrufe wegen überfluteter Keller oder Straßenabschnitte.
Auch am Wochenende dauerte der Unwetterspuk kaum länger als eine Stunde. In der Nacht zu Sonntag blitzte, donnerte und schüttete es vor allem an der Samlandküste noch einmal heftig, in elf Ortschaften waren rund 4500 Menschen zeitweise ohne Strom.
(Russland Aktuell, 9. 7. 2012)