Jubiläum der Patenschaft zwischen Duisburg und Königsberg
20.09.2012
Aus der im Museum Stadt Königsberg aufbewahrten Patenschaftsurkunde geht hervor, dass Duisburg “den heimatvertriebenen Königsbergern eine neue Stätte kultureller und geistiger Gemeinschaft” geben wollte. In den 60 Jahren haben so nicht nur die in Duisburg lebenden Königsberger, sondern auch Königsberger aus der ganzen Welt hier ein heimatverbundenes Zentrum gefunden. 1955, als man eine Woche lang das 700-jährige Bestehen der Gründung Königsbergs feierte, kamen zwischen 35 000 und 50 000 Königsberger in Duisburg zusammen. Unter ihnen befanden sich der von den Nazis abgesetzte Königsberger Oberbürgermeister Dr. Hanns Lohmeyer, die Frau des ehemaligen Königsberger Bürgermeisters Dr. Carl Goerdeler, der im Widerstand gegen Hitler stand und hingerichtet wurde, dazu viele bekannte Gelehrte der Königsberger Universität, Künstler und Schriftsteller, unter ihnen Agnes Miegel.
Im Geist der Partnerschaft wurde der Nürenweg in Duissern in “Königsberger Allee” umbenannt, der Stadtpark in “Immanuel Kant- Park”. In einem Fenster im Sitzungssaal des Rathauses wurde das Königsberger Wappen eingearbeitet, große Königsberger Wappen wurden von der Stadt auf beiden Seiten der Brücke von der Königstraße zur Mülheimerstraße gleichzeitig mit Wappen mittel- und ostdeutscher Städte aufgehängt.
Besonders prägend über die Jahrzehnte war die Gründung des Museums Stadt Königsberg. Das erste Museum wurde am 20. Oktober 1968 in einem Patrizierhaus an der Mülheimer Straße an der Grünanlage “Goerdeler-Park, eröffnet. Es wurde bald zu klein. Deshalb besteht das Museum seit 1992 als “Museum Stadt Königsberg” am Innenhafen, zu erreichen durch das Kultur- und Stadthistorische Museum. Hier fanden bisher die größten Ausstellungen statt, z. B. zu Immanuel Kant 2004 und 2010. Das wertvollste Exponat, ein Kant-Ölgemälde aus dem Jahre 1791, stiftete dabei die Stadt Duisburg ihren Königsbergern. Weitere große Ausstellungen waren z.B. “Künstler der Kurischen Nehrung”. “Käthe Kollwitz” oder “Königsberger Musikleben”, “Königsberger Krönungen”, “Die. Königsberger Universität Albertina”. Auch zu den Museumsleuten in Kaliningrad bestehen gute Beziehungen. Etliche von ihnen sind häufig Gäste in Duisburg.
(RP online, 20. 9. 2012)