Der Schriftsteller Rolf Lauckner wurde vor 125 Jahren geboren
15.10.2012
Rolf Lauckner (15. 10. 1887 – 27. 4. 1954) wurde in Königsberg geboren und entwickelte sich ebenfalls zum Schriftsteller. Sein Vater tat viel für seine Ausbildung, ließ ihn in Würzburg Jura und Volkswirtschaft studieren und ermöglichte ihm etliche Auslandsreisen in Europa und bis in die Türkei. Beim Studium in Lausanne lernte Lauckner seine spätere Frau Elfriede Thum (1886 – 1952) kennen, die als Malerin später unter dem Pseudonym “Erich Thum” bekannt wurde.
Von 1912 – 1923 arbeitete Lauckner in Berlin und Stuttgart als Redakteur bei der Zeitschrift “Über Land und Meer” und war nebenbei schriftstellerisch tätig. Seit das Blatt der Inflation zum Opfer fiel, wählte er den Beruf des freier Schriftstellers. Rolf Lauckner litt zeitlebens darunter, lediglich als Stiefsohn Sudermanns zu gelten. Das ergab naturgemäß Spannungen mit dem Stiefvater.
Lauckner war im Gegensatz zu Sudermann eher Lyriker und Librettist, aber ebenfalls Dramatiker. Er schrieb Melodramen, Opernlibretti und sechs Drehbücher für den Tonfilm. Nur das Genre der großen Romane und der größeren Erzählungen mied er. In seiner frühen Zeit war er recht erfolgreich, doch verblasste der frühe Ruhm relativ bald. Lauckner schrieb u. a. „Der Sturz des Apostels Paulus“ (1917), „Der Hakim weiß es“ (1936); Drehbücher zu den Filmen „Der alte und der neue König“ mit Emil Jannings, „Krach und Glück um Künnemann“ unter der Regie von Paul Wegener. In den frühen 1950er Jahren wurden seine “Gesammelten Werke” veröffentlicht. (Literatur: Gisela Henze, „Rolf Lauckner, Sudermanns Stiefsohn. Dramatiker und Lyriker“, 80 Seiten – 3 Euro, zu beziehen über die Landsmannschaft Ostpreußen, Buchtstr. 4, 22087 Hamburg). Rolf Lauckner starb krebskrank an einer Lungenentzündung in Bayreuth. Zusammen mit seiner Frau fand er seine letzte Ruhestätte im Familiengrab von Clara und Hermann Sudermann auf dem Halensee-Friedhof in Berlin-Grunewald.
(Silke Osman, Ohne große Worte Erschütterungen bewirkt, PAZ Nr. 17/2004, S. 9; Gisela Henze, Unter der Fuchtel Sudermanns, PAZ Nr. 41/2012, S. 9)