Der Physiker Robert Kirchhoff aus Königsberg starb vor 125 Jahren in Berlin
20.10.2012
Gustav Robert Kirchhoff (12. 3. 1824 – 17. 10. 1887) wurde in Königsberg als Sohn eines Landrichters geboren. Er machte Abitur auf dem Kneiphöfischen Gymnasium und wollte dann eigentlich an der Albertina Mathematik studieren. Da er sich dafür aber nicht für begabt genug hielt, wechselte er zum Fach Physik 1848 wurde er habilitiert und 1850 übernahm er den Lehrstuhl für Experimentalphysik in Breslau, wo er Freundschaft mit dem Chemieprofessor Gustav Wilhelm Bunsen schloss. 1853 wechselte Bunsen als Dekan der Philosophen Fakultät nach Heidelberg. Als 1854 dort der Lehrstuhl für Physik vakant wurde, wechselt Kirchhoff nach Heidelberg.
Bekannt sind die Kirchhoffschen Regeln: Verteilung der Strom- und Spannungsverhältnisse in elektrischen Leitersystemen auf der Basis der chemischen Gesetze. Mit dem von dem Münchener Optiker Joseph Fraunhofer entwickelten Spektrallapparat analysierte er zusammen mit Bunsen das Licht, das von erhitzten Stoffen ausgestrahlt wird. Dabei entdeckten sie 1859 die produktspezifischen Spektrallinien und fanden in diesem Zusammenhang 21 neue chemische Elementen, darunter die Elemente Cäsium und Rubidium. In einer Weiterentwicklung wandten sie diese Spektralanalyse auf die Untersuchung von Himmelskörpern an und konnten so die dort vorkommenden chemischen Elemente erkennen. Das war der Beginn der Astrophysik. Max Planck war Schüler von Kirchhoff.
Die Messungen am Sonnenlicht erlaubten Erkenntnisse über die chemische Zusammensetzung der Sonne, ihre Temperaturverteilung und ihren Aggregatzustand. Max Planck war Schüler von Kirchhoff.
(Wiener Zeitung, 20. 10. 2012)