Wolfskinder werden wieder zum Thema
18.11.2012
Etwa 20.000 Wolfskinder soll es allein in Ostpreußen gegeben haben. 5.000 von ihnen gelangten nach Litauen. 4700 hat die Historikerin Ruth Leiserowitz in der Oblast Kaliningrad (Königsberg) ausgemacht. Sie verschwanden buchstäblich, in Heimen, Familien, als billige Arbeitskräfte. Und vergaßen ihre Namen, ihre Sprache, ihre Kindheit. Jetzt, wo die Jüngsten der noch Lebenden auf die 80 zugehen, werden die Wolfskinder auf einmal wiederentdeckt. Die Journalistin Sonya Winterberg hat soeben mit ihrem Buch “Wir sind die Wolfskinder. Verlassen in Ostpreußen” zahlreiche Erinnerungen und Augenzeugenberichte versammelt. Der Filmemacher Rick Ostermann arbeitet an einen Film mit dem Titel “Wolfskinder, der möglicherweise auf der Berlinale gezeigt wird. Und die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapien der Universität Greifswald will in einer wissenschaftlichen Studie untersuchen, welche Auswirkungen die traumatischen Ereignisse auf das spätere Leben der Kinder hatten. Weiteres lesen Sie hier.
(Die Welt, 18. 11. 2012)