Die Bedeutung Kaliningrads für Russland wächst
10.01.2013
Das Institut für strategische Forschungen wurde 1992 auf Erlass des russischen Präsidenten gegründet. Es beschäftigt sich, kurz zusammengefasst, mit Informationen und Analysen aus dem gesellschaftlich-politischen Leben aller Regionen der Welt. Es handelt im Interesse föderaler russischer Strukturen und nimmt teil an der Formierung von Meinungen und Ansichten zu Fragen der staatlichen nationalen Sicherheitspolitik in diesen Strukturen.
Auf der Website dieses Instituts wurde über den Besuch einer Delegation aus Moskau in Kaliningrad berichtet Anfang 2012 berichtet. Im Ergebnis dieses Arbeitsbesuches wurde die besondere geopolitische, wirtschaftliche und militärische Bedeutung des russischen Gebietes Kaliningrad hervorgehoben und hier insbesondere die neue Rolle, die Kaliningrad in den Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union spielen soll/wird.
Uwe Niemeier hat dann die vermutlichen Konsequenzen zusammen getragen, die dieser Besuch hatte:
Im Mai wurde zwischen dem Institut und der Kaliningrader KANT-Universität eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Zufall oder nicht? Wer war der Ideengeber? Im Juni wurde die Struktur der Kaliningrader Filiale dieses Institutes personell vervollständigt mit einem Spezialisten für Deutschlandfragen, im Juli traf der neue Vertreter des russischen Präsidenten mit großen Erfahrungen auf der internationalen Bühne ein, im September bekam Kaliningrad den Zuschlag als Ausrichterstadt der Fußball-Weltmeisterschaft 2018, im November tauchten erste Informationen über einen möglichen Statuswechsel für das Kaliningrader Gebiet auf. Im Dezember erwähnte Putin in seiner Jahresansprache Kaliningrad und die Wichtigkeit der Entwicklung dieses Gebietes als besondere Region Russlands, danach trat der Vertreter des Präsidenten, Woskresenski mit einem prinzipiellen Interview in der Regierungszeitung auf und gab wenig später ein prinzipielles Interview örtlichen Massenmedien, die bekanntermaßen der Arbeit der jetzigen Gebietsregierung kritisch gegenüberstehen. Wenige Tage später erfolgte die Indiskretion zum Strategiepapier für die Entwicklung des Kaliningrader Gebietes bis 2020, begleitet durch kritische Bemerkungen zur Qualität dieses Strategiepapiers. Alles Zufall?
Den ganzen Artikel, der sich auch kritisch mit der deutschen Politik gegenüber Russland befasst, lesen Sie hier.
(Russland Aktuell, 9. 1. 2013)