Der Weg eines Rosenthal-Services von Insterburg bis nach Berlin

Der Weg eines Rosenthal-Services von Insterburg bis nach Berlin

01.06.2013

In Insterburg vermietete Hermann Jahreis Geschirr zu festlichen Anlässen, und deshalb war sein Name auf der Unterseite der Teller und Schüsseln eingeprägt, damit auch alles den Weg zurück fand. Die Tochter vererbte 1939 das edle Porzellan zu Hochzeit einer ihrer eigenen Töchter, und die schickte es, als sich der Zwang zur Flucht abzeichnete, zu einer Verwandten im „Reich“. Die unversehrten Teile dieses Transports kamen nach Köthen in Sachsen-Anhalt, wo die Familie zunächst ihren Aufenthalt nahm. Als die Familie 1956 aus der DDR in den Westen flüchtete, kam das Geschirr nach und nach hinterher, und so haben sich die Teile für acht Personen bei der Urenkelin von Hermann Jahreis in Berlin-Lankwitz mit dessen Namenszug auf der Unterseite bis heute erhalten

(Berliner Morgenpost, 31. 5. 2013)