Reise nach Lyck in Masuren
13.07.2013
Friedhofsfeier
28.Mai 2013 in Chrzanowo, vormals Kolkoffske, Chrzanowen, Kalkofen
Anlaß: Gedenken an die dort Gebliebenen und Einsegnung der neuen Gedenksteine
Dauer: von 10.00 Uhr bis etwa 12.00 Uhr, anwesend etwa 60 Personen, wovonetwa die Hälfte aus Deutschland und der Rest Polen waren.
Durch die Feier führte der Unterzeichner, den Gottesdienst zelebrierte Pastor Marcin Pysz von der Luteranie (Evangelisch-lutherisch) Gemeinde in Picz/Johannisburg. Seine Predigt wurde lebhaft auf deutsch vorgetragen und befasste sich mit dem Miteinander; Lieder waren ausgewählt: Nun danket alle Gott; Näher, noch näher, fest an dein Herz und So nimm denn meine Hände (hiervon ist die Erstehung der Dichtung des Textes besonders bemerkenswert). Daneben war auch G. A.Stolycia von der Griechisch-Katholischen Kirche in Chrzanowo anwesend.
Vor dem Gottesdienst sprach eine kleine Gruppe der anwesenden Schüler des 1. Lyzeums in Elk, über das Zusammenwachsen der Personen und Völker.
Nach dem Gottesdienst sangen alle gemeinsam das Ostpreußenlied 4 Strophen von Erich Hannighofer und hielten sich an den Händen.
Alle anwesenden Schüler, höchste Klasse des Lyzeums mit Leistungsfach Deutsch, insgesamt 20 Personen sangen die Lieder: Sag mir wo die Blumen sind/Marlene Dietrich(gepl.)und die alte schottische Volksweise Nehmt Abschied, Brüder (auld lang syne), beide Lieder, bekannt wohl für die meisten Deutschen, hervorragend vorgetragen in einem passendem Ambiente, es war schon ergreifend; vortrefflich arrangiert von der Lehrerin Elzbieta Wesolowska.
Neben mir waren als Redner:
– Dr. Jan Chlosta, langjähriger Weggefährte von mir und bekannter poln. Schriftsteller
– Ireneusz Gorlo, 2. Bürgermeister Lyck-Land, verprach eine enge Zusammenarbeit
– Ks. G. Stolycia, griechisch- katholischer (Orthodoxe)Priester aus Chrzanowo
– Kreisgemeinschaft Lyck, Vorsitzender G. Bandilla
Dann war eine große Gruppe der Deutschen Minderheit in Elk dabei, die Bürgermeister der umliegende Orte, sowie viele Bewohner aus der Region.
Natürlich auch der Baumeister Satuornin Siemion.
Es folge die Niederlegung der Kränze am Gedenkkreuz.
Einige Sätze meiner vorgetragenen Worte möchte ich hier hervorheben:
– die Tür zu diesem Kirchhof ist niemals abgeschlossen und er kann von Jedem immer genutzt werden, als Ort der Besinnung und Erholung
– wir leben alle auf dieser Welt und es ist unsere Aufgabe ein vernünftiges Verhältnis unter unseren Völker zu erreichen
– ich bin ein echter Masure, hier geboren, meine Eltern waren beide Masuren
– 2 Weiden wurden hier gepflanzt, eine deutsche und eine polnische, sie symbolisieren das Zusammenwachsen unserer Völker
– die Anlage steht seit 1995 unter Denkmalschutz und es soll so bleiben
– wir haben 32 Grabstellen wiedergefunden, inzwischen sind einige Umbettungen hierher geschehen, daneben viele Gedenksteine
Anschließend trafen wir uns zu einem gemeinsamen Bigos-Essen in der Pension Rejrat.
Reinhard Donder 28.Mai 2013