Tempelhüter wieder in Trakehnen

Tempelhüter wieder in Trakehnen

16.10.2013

Anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Hauptgestüts Trakehnen /Ostpreußen und dessen Verdiensten für die Pferdezucht beauftragte die Preußische Gestütverwaltung Berlin den Bildhauer Prof. Reinhold Kuebart mit dem Guss der lebensgroßen Bronzestatue des Trakehner Hauptbeschälers Tempelhüter und machte diese dem Hauptgestüt 1932 zum Geschenk. Bis 1945 stand sie vor dem Landstallmeister-Haus und wurde dann von der Roten Armee nach Moskau verbracht, wo sie heute im Museum der Landwirtschaftlichen Akademie zu betrachten ist.

Der steinerne Sockel der Statue verblieb in Trakehnen und wurde als Ehrenmal besetzt mit einem Findling, in den das Seitenprofil eines Stahlhelm tragenden Rotarmisten eingeschlagen war.

Seit 2007 bemühte sich Hagen Mörig , Gründer und 1.Vorsitzender des Fördervereins „Hilfe für Trakehnen e.V.“, in Konsultationen mit dem Regierungsduo der Russischen Föderation Medwedew und Putin um die Rückführung des Tempelhüters nach Trakehnen, heute Jasnaja Poljana. Ein Ortswechsel der Originalstatue war jedoch nicht verhandelbar. Es wurde ihm nach Vorlage von 11.000 Petitionsunterschriften schließlich zugestanden, auf eigene Kosten eine Kopie gießen und in Jasnaja Poljana aufstellen zu lassen, wobei die Aufstellungsmodalitäten in die Zuständigkeit der Regionalregierung des Oblast Kaliningrad gelegt wurden. Auch die Schwierigkeiten eines Ortswechsels des Ehrenmals auf dem Sockel vor dem Landstallmeister-Haus konnte Mörig schließlich ausräumen und so stand der Aufstellung des ca. 40.000€ teuren, aus Spenden finanzierten Abgusses nichts mehr im Wege.

Unter großer Anteilnahme und erkennbarer Akzeptanz der Einwohner von Jasnaja Poljana, vielen angereisten deutschen Gästen, sowie Mandatsträgern der Regionalverwaltung, des Pferdesports und der Wirtschaft wurde am 29.09.2013 gegen 14.30 Uhr die Enthüllung der Statue durch die Herren Bürgermeister Bilinski, Mörig, Dr. Kuebart, den Großneffen des Bildhauers der Originalstatue, vorgenommen. Das sich anschließende von der Bevölkerung und der Deutschen Schule Jasnaja Poljana liebevoll und abwechslungsreich gestaltete Festprogramm schloss um 20 Uhr mit einem Höhenfeuerwerk über Trakehnen.

Möge dieses Licht Signal sein für den Aufbruch des kleinen Ortes Jasnaja Poljana in eine bessere und sich wirtschaftlich konsolidierende Zeit.

Burkhard von Henninges