9. Deutschbaltisch-Estnischen Kulturtage 2013

9. Deutschbaltisch-Estnischen Kulturtage 2013

20.10.2013

Am Freitag d. 30. 08. 2013 versammelten sich etwa 100 Personen im wunderschönen Spiegelsaal des ehemaligen Hauses – v. Ungern-Sternberg auf dem Domberg, jetzt Akademie der Wissenschaften, zur Festveranstaltung der 9. Deutschbaltisch-Estnischen Kulturtage 2013.

Da die Domus Revaliensis-Tage ein Programmpunkt des Baltischen Studenten-Seminars waren, das in diesem Jahr in Estland stattfand, nahmen 20 Studenten ( Esten, Letten, Russen und Deutsche ) und ihr Leiter teil. Babette v. Sass begrüßte alle Anwesenden herzlich. Sie dankte der Vertreterin des Kultusministers, Anne-Ly Reima, dem Präsidenten der Minderheiten Estlands, Timus Seifullen und dem Vertreter der Deutschen Botschaft in Estland, Frank Maier, für ihr Kommen. Alle drei äußerten sich sehr positiv über die jährlich stattfindenden Kulturtage und öffneten in ihren Ansprachen historische Fenster über das Zusammenleben von Deutschbalten und Esten. Herr Seifullen übergab einen großen Karton mit Ansteckblumen für jeden Teilnehmer der Kulturtage, die in blau/weiß gehalten waren. Ein besonderer Dank für die große Hilfe bei den Vorbereitungen der Kulturtage ging an Frau Erika Weber (Vorsitzende der Deutschen Minderheit in Estland) und an Frau Maaja Silm ( Reisebüro Estravel Reval ).

Beide Vorträge über die Hanse waren ausgezeichnet und ergänzten sich hervorragend. Dr. Inna Pöltsam-Jürjo ( Reval/Tallinn) über Die Hanse und die Kultur in Livland und Christian Peplow M.A. ( Greifswald) Zwischen Brügge und Novgorod – 500 Jahre Hansegeschichte. Im Anschluss traf sich die Gesellschaft zum Empfang in einem Nebenraum Dort begegnete man Bekannten, vertiefte das Gehörte oder lernte neue Menschen kennen.

Am Samstag fand die Kranzniederlegung am Denkmal des Baltenregiments statt. Estnische Veteranen in alten Uniformen und der damaligen Fahne ehrten die Toten mit ihrer Anwesenheit. Pastor Burghardt sprach über das Geschehen von 1918/20 und hielt anschließend eine kurze Andacht, die mit dem, von allen gesungenen baltischen Lied – Segne und Behüte, endete.

Danach besuchten alle Anwesenden das baltische Konzert – wieder im Spiegelsaal. Herr Alo Poldmäe präsentierte fabelhafte estnische Musiker, die estnische und deutschbaltische Kompositionen vorstellten. Alo Poldmäe gab Erklärungen über jeden Komponisten und sein musikalisches Leben ab. Ein wunderbares Konzert von höchstem Niveau. Sogar die Studenten waren begeistert.

Der Nachmittag gehörte der Besichtigung des neuen, historischen Schifffahrts-Museums. Ein riesiges Museum, das unzählige Objekte bestens präsentierte. Zwei Führer ( estnisch, deutsch) erklärten die Besonderheiten dieses Museums. Das Museum erhielt bereits verschieden Europäische Preise. Ein sehenswertes Museum, in dem auch Eigenbeteiligung erlaubt und erwünscht ist.

Der Gesellschaftsabend in historischen Räumen, im Haus der Lehrer am Rathausplatz, vereinte estnische, deutsche, russische Gäste und die Studenten. Das Fest verlief sehr harmonisch. Es begann mit dem Tourenwalzer, der alle Teilnehmer durcheinander wirbelte. Danach labte man sich am baltischen Buffet. Es wurde viel getanzt und viel miteinander gesprochen. Die Studenten führten ihre, auf dem Seminar eingeübten Tänze vor und begeisterten damit die Anwesenden. Viele Gäste versuchten ebenfalls mitzuhalten, was zur fröhlichen Stimmung des Abends. beitrug. Leider reisen von Jahr zu Jahr immer weniger Deutschbalten oder deutsche Teilnehmer an, deren Anwesenheit wir auch zur Finanzierung des Gesellschaftsabends benötigen; denn die estnischen Gäste können sich an den Kosten nur sehr gering beteiligen.

Am Sonntag hielt Pastor Burghardt die Andacht in der Olaikirche, ein besonderes Erlebnis für alle.Der Sonntagnachmittag gehörte dem einzigen wissenschaftlichen Zoo Estlands in Reval/Tallinn. Der Direktor selbst, Mati Kaal, führte uns und konnte viel über die reiche Artenvielfalt der Tiere berichten. Der Zoo befindet sich auf einem sehr großen Gelände am Rande Revals/Tallins, auf dem viele alte Bäume stehen. Er ist auffallend gepflegt und mit vielen seltenen Blumen und Pflanzen bestückt. Einige Tiere leben etwas beengt, doch hofft Herr Kaal, dass bald Abhilfe geschaffen werden kann. Es fehlen die nötigen Gelder. Jedem Revalreisenden ist ein Besuch in diesem Zoo zu empfehlen.

Zusammen gefasst ist zu sagen, dass diese 9. Domus Revaliensis-Tage 2013 ein großes Erlebnis für jeden Teilnehmer bedeuteten – abwechslungsreich und anspruchsvoll. Letzteres ist immer das gemeinsame Bestreben von Esten und Deutschbalten.

Im nächsten Jahr feiern wir die 10. Domus Revaliensis -Tage, zu denen wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Wir danken dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ganz besonders für die jährliche Unterstützung. Ohne sie könnten wir die Kulturtage nicht durch- führen.

Deutschbaltisch – Estnischer Förderverein e. V. Berlin- Charlottenburg
Babette Baronin v. Sass, 20. 10. 2013