Pfingstgrüße von der Propstei Kaliningrad
09.06.2014
Evangelisch in Gebiet Kaliningrad/ Königsberg – Informationen aus der Propstei
Inhalt:
– Andacht zum Pfingstfest, Pastor Russlan Semenjukov
– Carl-Blum-Haus: Geschichte und Förderverein, Pastor Heye Osterwald
– Carl-Blum-Haus: „Wo das Gebet fließt wie ein Fluss“ , Vikarin Swetlana Yantschurkina
– Carl-Blum-Haus: Spendenaufruf
– Eltern mit behinderten Kindern – Eine Gemeindegruppe mit Kraft, Mut und Hoffnung
– Kaliningrad/ Königsberg: Umwidmung Projekt Kindergarten
– 4 Wochen Praktikum in der Propstei – Ein Bericht
– Gussev/ Gumbinnen: Internatsschüler aus Louisenlund leisten humanitäre Hilfe
– Trauer in der Propstei: Tatjana Ilyenko ist plötzlich verstorben
– Informationen
P F I N G S T G R U S S
„…sie alle (waren) an einem Ort beieinander“ (Apg. 2, 1b). Pfingsten ist der Tag des Heiligen Geistes. Der Geburtstag der Kirche, der in der Reihe der kirchlichen Festtage einen eigenen, besonderen Platz einnimmt. Wir sind alle daran gewohnt, dass die großen christliche Feiertage ihre bestimmten Symbole haben. Doch welches Symbol erinnert uns heute an das Pfingstfest? An diesem Tag sind in den Kirchen auf dem Altar rote Paramente zu sehen. Das ist ein Symbol des Heiligen Geistes. Wir erinnern uns dann an die Geschichte, als der Heilige Geist auf die Aposteln in Gestalt vom Flammen hernieder kam. Vielleicht könnten das Feuer und die Flammen ein vollwertige Symbole dieses Festes werden? Neben Flammen ist auch ein weiteres berühmtes Symbol zu nennen – die Taube. Auch sie versinnbildlicht den Heiligen Geist. Das das Pfingstfest ist gekommen: Ja, heute feiern wir es!
Die Apostel waren alle einmütig beieinander, bevor sie den Heiligen Geist empfangen konnten. Unter ihnen herrschte „Einheit“ – und das wäre das Zeichen, das wir alle verstehen und begreifen: Wir sind Brüder und Schwestern zueinander. Wir unterscheiden uns zwar nach unserer Hautfarbe oder Sprache, doch wir gehören zusammen. Christus ist unser Gott geworden. Er hat uns zu einem Volk vereint, zu einer Kirche. Wir haben daher keinen Grund, zwischen uns die Grenzen zu ziehen oder hohe Mauer zu errichten. Stattdessen haben wir den Grund, zu einander Straßen und Brücken zu bauen: anfangs die kleinen, dann aber bald die größeren.
Als in der Sowjetunion die ev. luth. Kirche verboten wurde, haben Gemeinden ihre Häuser und Kirchen verloren. Doch auch im Exil haben sie sich weiter versammelt, zuerst in Privathäusern, dann in Bethäusern. Sie begannen sich als rüdergemeinden zu bezeichnen. Sie haben verstanden, dass sie kraft Christus und seines Wortes vereint waren: „Siehe da, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder. Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter“.
In dieser Situation haben Brüdergemeinden die Verheißung Christi besonders stark wahrgenommen. Sie verspürten ihre Einheit darin verankert, dass sie sowohl Brüder und Schwestern zueinander, als auch zu Christus sind. Und sie begriffen, dass in schwierigen Zeiten der Prüfung sie ihren Weg gemeinsam meistern sollen.
Die Einheit ist ein Merkmal, die man nicht immer mit äußeren Attributen markieren kann, mit irgendwelchen Symbolen. Gleichwohl kann man es verspüren, erfahren, in eigenem Herz, in eigener Seele erleben. Wenn wir jetzt am Pfingsttag in die Kirche kommen, so lasst uns nicht nur auf die äußeren Symbolen des Festes schauen. Achten wir mehr darauf, dass wir einig sind. Vielleicht erkennen wird unsere Einheit in der Predigt; im Gebet; in heiterer Stimmung; darin, dass wir nach gegenseitigem Verständnis streben; darin, dass wir einander annehmen, so wie wir sind.
Wir sind alle eins, wir sind – in Christus! Möge dieser Tag uns in geteilter Freude verbinden. Ein frohes Pfingstfest euch allen! Pastor R. A. Semenjukow (Übersetzung: Daniil Borodovskoy)
Diakonisches Projekt unserer Propstei vor: Carl-Blum-Haus – Alten- und Pflegeheim
“Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.” Zehn Jahre Carl-Blum-Haus – Ein Beitrag von Pastor Heye Osterwald
Zehn Jahre ist es her, als die Arbeiten am (Um)bau eines Kindergartens in Sadaroschje zu einem Altenheim aufgenommen wurden. Vorausgegangen waren viele Gespräche und Überlegungen für ein Projekt, dass es bis dahin in der Evang.-luth. Kirche in Russland noch nicht gegeben hatte: Ein kirchliches Altenheim. Anlass für den Bau war die Situation vieler alter Menschen im Kaliningrader Gebiet, besonders derjenigen, die auf eine umfangreiche Pflege angewiesen sind. Nur sehr unzureichend greift hier das russische Gesundheitssystem. Mit der Einrichtung eines Altenheimes wollte die Kirche ein Zeichen setzen.
“Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.” Der Satz aus dem Galaterbrief ging sozusagen als Leitwort der Aufgabe voran. Das Ziel der Einrichtung ist unser Beitrag für ein würdiges Leben im Alter. Dazu gehört eine gute körperliche und seelische Versorgung und Begleitung auf der letzten Wegstrecke des Lebens. Die Zahl der Unterstützer für den Bau des Carl-Blum-Hauses, für eine angemessene Ausbildung des Pflegepersonals, und nicht zuletzt die Einrichtung des Hauses war groß. So konnte ein Kooperationsabkommen mit der Diakonie in Neuendettesau geschlossen werden, mit dem u.a. regelmäßige Fortbildungen des Personals zugesichert wurden. Beratend und unterstützend zu Seite stand die Nordelbische Kirche mit den beiden Diakonischen Werken in Hamburg und Rendsburg, und dem Rauhen Haus in Hamburg. Finanzielle Unterstützung gab es über die Jahre von der Königsberghilfe in Bonn-Bad-Godesberg, der Stiftung Maagdenhuis in Amsterdam und der Johannitergemeinschaft in Hannover, die darüber hinaus eine große Menge an Gebrauchsmaterialien gespendet haben. Wir danken den vielen Einzelspendern und -Spenderinnen in Deutschland und den Niederlanden für ihre treue Unterstützung. Patenschaften für einzelne Plätze wurden übernommen, mithilfe es gelungen ist, die Finanzierung des Hauses zu sichern. Im Sommer 2006 konnte nach knapp zweijähriger Bauzeit das Carl-Blum-Haus durch den damaligen Bischof der Evangelisch-luherischen Kirche im europäischen Teil Russlands, Bischof Siegfried Springer, seiner Bestimmung übergeben werden.
Dankbar blicken wir zurück auf die vergangenen acht Jahre, in denen vieles von dem, was man sich damals vorgenommen hatte, umgesetzt werden konnte. Schwierigkeiten bereitet der Propstei allerdings immer mehr die finanzielle Situation. In der Regel sind in Russland alle sozialen Einrichtungen in staatlicher Hand. Ein System wie in Deutschland, nach dem der Staat soziale Einrichtungen mitfinanziert, die in privater oder kirchlicher Trägerschaft sind, gibt es in Russland nicht.
Es ist nunmehr geboten nach Wegen zu suchen, mit denen die Finanzierung des Carl-Blum-Hauses auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Ein wichtiger Mosaikstein könnte die Einrichtung eines Förderkreises in Deutschland sein. Das Regelwerk des Förderkreises könnte sich etwa so zusammensetzen (einige Grundlinien):
– Ziele: Der Förderkreis ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich für die Arbeit im Carl-Blum-Haus interessieren und durch ihr Engagement die Propstei in ihrer Aufgabenerfüllung unterstützen und stärken wollen. Der Förderkreis will dafür Sorge tragen es für die Arbeit im Carl-Blum-Haus zusätzliche Ressourcen ( z.B. Geld und Sachmittel, Know-how und andere freiwillige Zuwendungen) zu erschließen.
– Mitgliedschaft: Mitglied im Förderkreis kann jede natürliche oder juristische Person durch schriftliche Beitrittserklärung werden. Auf die kirchliche oder regionale Bindung kommt es dabei nicht an. Jedes Mitglied legt selbst fest, ob und in welcher Höhe es den Förderkreis mit einem Beitrag unterstützen will. Die Mitgliedschaft im Förderkreis endet durch schriftliche Austrittserklärung und ist jederzeit kündbar.
– Verwendung der Mittel: Über die Verwendung der Förderkreismittel entscheidet der
Förderkreisvorstand unter Beachtung der Zweckbindung. – Mitgliederversammlung: Die Mitglieder des Förderkreises werden mindestens einmal jährlich im Rahmen einer Mitgliederversammlung über die Arbeit des Förderkreises informiert.
– Leitung des Förderkreises: Der Förderkreis wird geleitet durch einen von der
Mitgliederersammlung zu wählenden Vorstand. Dem Vorstand gehören an: Ein Vorsitzender/Vorsitzende und StellvertreterIn, SchriftführerIn und StellvertreterIn, 3 BeisitzerInnen
Wenn Sie interessiert sind oder Fragen zu dem Förderkreis haben, wenden Sie sich gerne an Pastor Heye Osterwald (Tel. 040/740 41 726; Mobil: 0175 641 37 82; Email: heye.osterwald@web.de ) (Heye Osterwald, Pastor und ehemaliger Propst in Kaliningrad/ Königsberg)
Carl – Blum -Haus: Wo das Gebet fließt, wie ein Fluss.
Unsere Vikarin Swetlana Yantschurkina hat den Seelsorgedienst im Carl-Blum-Haus übernommen. Sie lässt einige Bewohner jetzt „sprechen“:
Das Carl-Blum-Haus steht in Sadoroschnoje, was ungefähr wie „hinter der Straße“ („jenseits der Straße“) heißt. Nur manchmal rasen entlang der Straße die „Speedies“ – Autos – vorbei.
Hätte nur ein Auto am Haus Halt gemacht! – Aber nein, es gab keins heute. Und im Haus wird oft gebetet – wie ein unermüdlicher Fluss – das Beten und Flehen.
Das Beten und Flehen, die Tochter möge an die alte Mutter denken, die wohl längst vergessen wurde. Das Beten und Flehen um den Sohn, der sich seit drei Jahren nicht mehr blicken lässt; das Beten und Flehen um die Enkel; und um diejenigen, die schon lange nicht mehr leben.
Sie ist nicht allein. Es gibt viele hier, so wie sie, Männer und Frauen, die ganz alten und die jüngeren, Väter und Großväter, Omas und Mütter.
Jeder hatte in seinem Leben dieses und jenes in Überfluss gehabt. Doch es ging etwas schief im Leben, etwas war nicht richtig. Und so bleibt nur die Frage: Warum? Weshalb?
Die Einsamkeit!
Die wird hier übel genommen: Dem Leben, den Menschen, dem Gott!
Doch Gott vergisst nicht, nur er allein denkt an sie. An die, die ihn brauchen. An die, die ohne Gebet nicht einschlafen können, Die den Gott anrufen, um ihn mit in ihre Träume zu nehmen.
An die, die in dem Carl-Blum-Haus wohnen, im Dorf mit einem seltsamen Namen, (Swetlana Yantschurkina , Vikarin , Tschernjachowsk/Insterburg, (Übersetzung: Daniil Borodovskoy)
Carl – Blum – Haus: Spendenaufruf
Liebe Leserin, lieber Leser! Sie haben eben die vielen Informationen über unser Alten- und Pflegeheim zur Kenntnis genommen. Die finanzielle Situation ist bedrückend. Bitte helfen Sie uns. Jeder Euro hilft. Laden Sie uns ein zum Vortrag. Wir kommen gern! Besonderen Dank an dieser Stelle der Familie Erhart Steger aus Nürnberg.
Eltern mit behinderten Kindern – Eine Gemeindegruppe mit Kraft, Mut und Hoffnung
Wenn Sie unsere Auferstehungskirche besuchen, müssen Sie unbedingt die Ausstellung der Gruppe „Kapelka“ (Tröpfchen) ansehen. Alles hier, von der Renovierung des Ausstellungsraums bis zu den dort ausgestellten Bildern und Souvenirs, wurde mit den Händen der Behinderten mit ihren Eltern gemacht (hier eine Weihnachtskarte 2013).
Das physische Leiden und seelischer Schmerz der Menschen mit eingeschränkten Möglichkeiten konnten auf göttliche (wundersame) Art und Weise mit ihren Talenten, Fähigkeiten, eben den „Gaben“ entschädigt werden. Die Kirche hilft den Betroffenen nur, diese Geschenke auszupacken. Zweimal in der Woche treffen sich die Behinderten und Familien mit behinderten Kindern, um gemeinsam zu malen oder Souvenirs zu basteln. Und so entstehen kleine Wunder…
Sie werden in ihren Werken keine traurigen Sujets oder düstere Farben finden. Nur das Licht, die Wärme, die Freude. Ein Vogel, der auf dem Zweig der feuerroten Eberesche sitzt. Die ersten Frühlingsblumen, die Hyazinthen im zarten Rosa-Blau.
Die humorvollen, als eine alte Stadt stilisierten Postkarten. Das Schaffen beflügelt. Und siehe da, die Hände der Gruppenmitglieder haben schon zwei Kirchenblumenbeete gestaltet. Was kommt als Nächstes? Warten wir mal ab. Eins ist klar, wir werden diesen Weg weiter gehen und uns dabei gegenseitig unterstützen.
(Elena Evdokimona; Bild: Silke Bauch; Übersetzung: Daniil Borodovskoy)
Kaliningrad/ Königsberg: Christen helfen behinderten Kindern – Umwidmung Projekt
„Ende 2012 hatte ideaSpektrum seine Leser auf Bitten der Evangelisch-Lutherischen Propstei Kaliningrad/Königsberg dazu aufgerufen mitzuhelfen, dass es den ersten christlichen Kindergarten im ehemaligen Nordostpreußen gibt, das seit Kriegsende zu Russland gehört. In der Region mit über eine Million Bürgern leben nach 45 Jahren strengem Atheismus (von 1945 bis zum Ende der Sowjetunion 1991) bisher nur wenige Christen. Der Kindergarten sollte sowohl für die Kinder der etwa zehntausend dort lebenden Russlanddeutschen als auch für den Nachwuchs russischer Eltern offen und deshalb zweisprachig sein. Etwa 30.000 Euro sind aufgrund der einmaligen idea-Bitte zusammengekommen. Allen Spendern dankt sehr herzlich der Pfarrer der Königsberger Gemeinde und stellvertretende Propst des Gebietes, Thomas Vieweg. Wie er idea mitteilte, wäre allerdings die zehnfache Summe nötig, um einen christlichen Kindergarten aufzubauen. Pfarrer Vieweg bittet nun alle ideaSpektrum-Spender um ihr Einverständnis, dass ihre Gabe für ein Zentrum für Eltern mit behinderten Kindern eingesetzt wird. Es gibt bereits eine entsprechende Gruppe, die sich zweimal in der Woche in der Gemeinde trifft. Doch noch fehlt im Gemeindezentrum ein Zugang, der rollstuhlgerecht wäre. Außerdem gibt es im Blick auf die Räume noch erhebliche bauliche Mängel („Es regnet rein…“).
Wer dazu Fragen hat, kann sich gern an die Propstei wenden.“ ideaSpekrum Juni 2014
4 Wochen Praktikum in der Propstei – Ein Bericht
Es ist Samstag, der 24. Mai 2014, ich bin auf dem Flughafen Chrabrowo/Kaliningrad und warte auf meinen Rückflug nach Deutschland. Hinter mir liegen ganz besondere vier Wochen, die ich in der Evangelischen Propstei Kaliningrad verbringen konnte.
Aber noch mal zurück. Am Anfang stand die Idee, trotz Berufstätigkeit und fester Anstellung als Leiterin der Evangelischen Beratungsstelle in Halle/Saale ein kleines Stück Auslandszeit zu erleben und dabei etwas sinnvolles zu tun. Dafür verwendete ich meinen diesjährigen Jahresurlaub. Da meine Großeltern aus Tilsit stammen fiel die Wahl auf das Kaliningrader Gebiet. Der stellvertretende Propst Thomas Vieweg ließ sich schnell für meine Idee begeistern und ermöglichte mir den Weg nach Kaliningrad.
In den vier Wochen wohnte ich in der Propstei und brachte mich überwiegend in die diakonische Arbeit ein. Gut betreut von Elena Ewdokimowa begleitete ich den Besuchsdienst und nahm an den Treffen der Selbsthilfegruppe für behinderte Menschen und Eltern mit behinderten Kindern teil. Diese Gruppe betätigt sich auch künstlerisch und wir gestalteten in dieser Zeit einen Raum mit der ersten kleinen Verkaufsausstellung. Außerdem standen auch Gartenarbeit und die Neugestaltung der großen Beete auf dem Plan. Ich half dabei, das schon länger geplante Cafe`in der Kirche voranzutreiben und am Sonntag, dem 18. Mai 2014, konnte der erste Kaffee ausgeschenkt werden.
Des Weiteren verbrachte ich drei Tage im Pflegeheim „Carl-Blum-Haus“ in Sadoroschje. Ich war überrascht, wie offen mir die alten und teilweise dementen Menschen begegneten. Ich hatte den Eindruck, die Bewohner fühlen sich in der kleinen, familiären Einrichtung wohl. Betroffen machte mich das Fehlen von Beschäftigung. Es war eine Herausforderung, mich gemeinsam mit den Bewohnern auf das Warten und Sitzen einzulassen.Insgesamt verging die Zeit wie im Flug und war gefüllt mit vielen Begegnungen und Erlebnissen. Dabei war mir ein kleiner Einblick in die russischen Lebensverhältnisse möglich, der dem bloßen Touristen entgeht. Ich habe schwierige Lebensverhältnisse gesehen und bin sprachlos über den jahrelangen Umgang mit Behinderungen in Russland. Mir aus Deutschland bekannte Strukturen der Finanzierung sozialer Arbeit scheinen fast völlig zu fehlen und dies obwohl der Hilfebedarf offensichtlich ist. Die Evangelische Propstei leistet auf diesem Gebiet einen wichtigen finanziellen und menschlichen Einsatz.
Neben aller Arbeit blieb natürlich auch Zeit sich die Stadt anzusehen und an die Ostsee zu fahren.Einen Tag verbrachte ich in Tilsit und konnte dort auch sehen, was sich seit meinem letzten Besuch vor fünf Jahren im Stadtzentrum positiv verändert hat. Die Mitarbeiter der Propstei und Gemeindemitglieder begegneten mir sehr offen und freundlich. Durch die guten Deutschkenntnisse der Mitarbeiter konnte ich meine mühsam aufgefrischten Russischkenntnisse leider nicht spürbar verbessern, andererseits waren auf Deutsch auch Gespräche möglich, die mein Touristenrussisch nicht hergegeben hätte.
Auf diesem Weg noch einmal vielen Dank an alle, die mir diese besondere Zeit ermöglicht haben. Silke Bauch
Gussev/ Gumbinnen: Internatsschüler aus Louisenlund leisten humanitäre Hilfe
Seit einer Anzahl von Jahren bekundete die Leitung des Internats ein Interesse, die humanitäre Hilfe nach Russland wieder aufleben zu lassen, um Schülern die Bedürftigkeit, die Art zu leben, das soziale Leben, soziale Einrichtungen, Landschaften und Kultur zu zeigen und sich aktiv einzubringen.
Der neue Bürgermeister von Gussev/ Gumbinnen Jevgeny Michailov hatte dieses Jahr als eine seiner ersten Amtshandlungen die Gruppe aus Louisenlund eingeladen (8 Jungens, 2 Mädchen und 2 erwachs. Verantwortliche). Es ist ein Übereinkommen geschlossen worden, dass sich künftig Schüler aus Gumbinnen und aus Louisenlund alljährlich treffen (gegenseitige Besuche).
Die Jungs und Mädchen des Internats haben in den Tagen verschiedene Reparaturen (u.a. Wasserhähne repariert und ausgewechselt) im Haus Salzburg durchgeführt und den Zaun entlang der Straße neu gestrichen.
Dem Carl-Blum-Haus wurde einer Menge an Bettwäsche, Oberbetten, Pampers, Schwesternkleidung und eine Spende übergeben. Die Leiterin hat anhand von Belegen die verabredete Verwendung einer Spende im April nachgewiesen. Auch der neue Gefrierschrank wurde besichtigt.
Das Sozialheim für Kinder und Jugendliche „Arche“ in Gussev/ Gumbinnen wurde reich mit Spielsachen und Kleidung versorgt. Darüber hinaus wurde Kleidung und Schuhwerk individuell für die Kinder und Jugendlichen vor Ort eingekauft. Im Jugendheim haben die Internatsschüler einen Neuanstrich eines Sommerhauses durchgeführt. Im Übrigen wurde mit den Kindern gespielt und die die mitgebrachten Sportgeräte erklärt und getestet.
Deutsche Schüler sollen sich für Russland interessieren und sich nützlich und unterstützend einbringen. Dabei wurde der Gedanke geboren, Soldatenfriedhöfe aus dem 1. Weltkrieg gemeinsam mit russ. Schülern aufzuräumen und zu gestalten.
Ein herausragendes Ereignis war das Herrichten eines Soldatenfriedhofs aus dem 1. Weltkrieg bei Pillkallen. Gemeinsam haben russ. und deutsche Schüler, russ. Soldaten und Bürger aus Gumbinnen als auch einige aus Heiligenbeil den Friedhof, auf dem gemeinsam russische und deutsche Soldaten begraben sind, wieder in Ordnung gebracht. Zum Abschluss wurde vom örtlichen Popen eine Andacht gehalten und ein orthodoxes Kreuz errichtet.
Christian Frhr. v. d. Leyen, Johanniter-Hilfsgemeinschaft Hannover
Trauer in der Propstei: Tatjana Ilyenko
geboren am 10.10.1948 – verstorben am 24.04.2014, hat sich als Vorsitzende des Propsteirates der Ev. Luth. Propstei Kaliningrad/ Königsberg über lange Jahre und in besonders schwierigen Zeiten außerordentliche Verdienste erworben. Ihr herzliches und offenes Auftreten als ehrenamtliche Mitarbeiterin, die enge Verbundenheit zu ihrer Kirche und ihre selbstverständliche Art, christliche Hoffnung zu leben, werden uns in Erinnerung bleiben. In tiefer Dankbarkeit und Trauer nehmen wir Abschied von unserer Freundin und treuen Schwester in Christus. Die Beerdigung war am 25.04.2014 in Gawrilowo/ Gawaiten/Herzogsrode statt.
Ev. Luth. Propstei Kaliningrad/ Königsberg Propsteirat Maria Goloshapowa, Pröpstin
DANKE DANKE DANKE…………
Hier danken wir allen Spendern und Spenderinnen!!! Sie unterstützen in großartiger Weise das kirchliche und diakonische Leben in der Propstei Kaliningrad (Nordostpreußen).
In dieser Ausgabe des Propsteibriefes grüßen wir in besonderer Weise die Spender und Spenderinnen, die betont nicht genanntwerden wollen oder anonym uns treu zur Seite stehen. Besonders danken wir dem Gustav Adolf Werk Sachsen und der Nordkirche, unserer Partnerkirche, für die finanzielle „Grund-Versorgung“. Gerade diese allgemeine Finanzierung sichert unser kirchliches Leben. Wir sind uns bewußt, dass hinter diesen Hilfen viele spendende Einzelpersonen stehen.
Spenden:
Bitte alle Spenden über unsere Bankverbindungen Nordkirche und GAW in Sachsen überweisen mit ZWECKBESTIMMUNG. Erst durch diese Praxis wird eine Transparenz möglich. Sie können uns hier wirklich helfen. Danke.
HOMEPAGE www.propstei-kaliningrad.info
Unser Leben ist wirklich vielfältig und spannend. So wollen wir nun zeitnah darüber berichten.
Bitte schauen Sie auf unsere HOMEPAGE
Erreichbarkeit Telefon Neue Einwahl-Nummern:
007- 4012 – 95 62 87 Pröpstin/ Stellvertreter
007- 4012 – 95 64 01 Verwaltungsleitung
007- 4012 – 95 60 01 Sekretariat
007- 4012 – 95 61 12 Gemeinde Kaliningrad
Denken Sie an den Zeitunterschied (Winter: Plus 2 Stunden; Sommer: 1 Stunde Plus). Im Internet können sie erstaunlich günstige Vorwahlnummern für Festnetz und Mobilnetz finden. (www.billiger-telefonieren.de/laender/russland/)
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Wir wünschen Euch/ Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest
Eure/ Ihre Pröpstin Maria Goloshapowa und die gesamten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Propstei.
Euer/Ihr Pfarrer Thomas Vieweg und Monika Vieweg Kaliningrad – Königsberg
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Gustav-Adolf-Werk in Sachsen e.V. (GAWiS) , Konto 164 105 00 12 KD-Bank-LKG Sachsen BLZ 350 601 90 Kennwort: Kaliningrad
Zentrum für Mission und Ökumene (Nordkirche) Konto 273 75, EDG Kiel, BLZ 210 602 37; Kennwort: 8101 Kaliningrad
Spenden für das Altenheim „Carl-Blum-Haus“ über das Konto von Zentrum für Mission und Ökumene Kennwort: Carl-Blum-Haus Mitarbeiter Carl-Blum-Haus