Vor 165 Jahren wurde Konrad Steinbrecht geboren
22.09.2014
Konrad Steinbrecht (22. 9. 1849 – 3. 7. 1923) wurde in Tangermünde als Sohn des Superintendenten. Oberbaurats, Konservators und Kunsthistorikers geboren. Er besuchte das Gymnasium des Klosters Unserer Lieben Frauen in Magdeburg, nahm am Frankreichfeldzug 1870/71 teil udn wurde dort mit der Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Es folgte das Studium der Architektur an der Berliner Bauakademie mit Examen 1874. Nach dem Studium nahm er zunächst als Regierungsbauführer an Ausgrabungen in Olympia teil, die 1876 unter Dörpfeld und anderen begonnen worden waren. Hier erlebte er die Bergung des berühmten “Hermes des Praxiteles”. 1879 Ernennung zum Regierungsbaumeister. Nachdem er sich 1881 im Regierungsauftrag mit der Aufgabe einer Darstellung der Bauten des Deutschen Ordens in Ost- und Westpreußen erfolgreich auseinandergesetzt hatte, wurde er 1882 von Kultusminister von Goßler mit der Restaurierung der Marienkirche im Hochschlosss und, daran anschließend, mit der weiteren Wiederherstellung der Marienburg beauftragt, und das wurde seine Lebensaufgabe. Er begann mit der Wiederherstellung des Hochschlosses 1886 – 1896 und setzte dann die Arbeiten vor allem in Meisters Großem Remter, in der Annenkapelle, den Gastkammern, Großkomturei, Firmarie, Hochmeisterpalast etc. fort. Ehrungen: Ehrendoktor der Universität Königsberg anlässlich ihres 350jährigen Jubiläums, Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Danzig, Ehrenbürger von Marienburg. Nach seinem 70. Geburtstag heiratete er noch, doch der körperliche Verfall ließ sich nicht aufhalten. Er wurde in Marienburg begraben.
Literatur: Als sein Lebenswerk verfasste Steinbrecht eine heute noch weitgehend gültige vierbändige Dokumentation mit dem Titel:
“Die Baukunst des deutschen Ritterordens in Preußen“
Band 1 Thorn im Mittelalter, Berlin 1885
Band 2 Preussen zur Zeit der Landmeister, Berlin 1888
Band 3 Lochstedt und seine Malerei, Berlin 1910
Band 4 Die Ordensburgen der Hochmeisterzeit, Berlin 1920
Umfangreiche Informationen zur Marienburg siehe hier.