Vor 150 Jahren wurde Erich von Drygalski in Königsberg geboren
11.02.2015
Der Polarforscher Erich von Drygalski (9. 2. 1865 – 10. 1. 1949) wurde in Königsberg als Sohn des Direktors im Kneiphöfischen Gymnasium geboren. 1882 – 1887 studierte er Geographie, Mathematik und Naturwissenschaften in Königsberg, Bonn, Leipzig und Berlin. 1888 – 1891 wirkte er als Assistent am Geodätischen Institut in Potsdam, wo er auch promovierte, und zwar über ein Thema der Gletscherforschung. In den Jahren 1896 – 1898 leitete er die beiden von der Berliner Gesellschaft für Erdkunde veranstalteten Expeditionen an der Westküste Grönlands. Er überwinterte dort planmäßig und sammelte über ein Jahr lang eine vollständige Messreihe der meteorologischen Elemente. 1898 erwarb er die Lehrbefähigung in Berlin, indem der die Grönland-Daten auswertete. 1899 Professor für Geographie und Geophysik an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, 1906 – 1934 Inhaber des Lehrstuhls für Geographie an der Universität München.
Drygalski leitete die erste deutsche Polarexpedition in die Antarktis, die am 11. 8. 1901 in Kiel mit dem Forschungsschiff „Gauß“, einem 1901 in Kiel vom Stapel gelassenen dampfgeriebenen Dreimastschoner, und 32 Mann an Bord startete. Als die deutsche Expedition im Spätherbst 1903 aus der Antarktis zurückkehrte, hatte sie zwar wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen, es jedoch versäumt, einen prestigeträchtigen „Angriff auf den Pol“ zu unternehmen. Die Expedition gelangte nur bis zu 66 Grad 40 Minuten südlicher Breite, als sie vom Packeis gestoppt wurde, während die Engländer unter Robert Falcon Scott in dieser Zeit bis 82 Grad Süd vordrangen. Die unermüdlich gesammelten Daten über die Meeresfauna, die Gezeiten und die Niederschläge zählten dabei weniger, ebenso nicht, dass v. Drygalski als erster Mensch aus einem Fesselballon in 500 Metern Höhe die Region aus der Luft fotografierte. Deshalb war die öffentliche Resonanz, insbesondere des Kaisers, zurückhaltend bis despektierlich und v. Drygalski mußte sich bis 1906 gedulden, bis er vom bayrischen König einen Lehrstuhl in München angeboten bekam. 1921 Rektor der Ludwig-Maximilians-Universität in München