Der Dombaumeister Igor Odinzow hat aufgehört
03.04.2015
Igor Odinzow wurde am 27. März 1937 in Simferopol auf der Krim geboren und ging als Bauingenieur zur Armee, wo er es bis zum Oberst brachte. Hier baute er Kasernen und Sanatorien sowie Fabriken etc. Als der Gouverneur der Oblast Kaliningrad den Wiederaufbau des Doms auf dem Kneiphof ausschrieb, bewarb sich auch Igor Odinzow und erhielt den Zuschlag. Er hatte zwar keine Erfahrung auf dem Gebiet des Denkmalschutzes und wurde deshalb von deutschen Kunsthistorikern genau so angefeindet wie von russischen Kriegsveteranen, aber er machte bravourös seine Arbeit. Geld hatte er auch nicht, aber er beschaffte hartnäckig die erforderlichen Mittel, zunächst vielfach aus deutschen Quellen, zunehmend aber auch von russischen Geldgebern bis hin zu Präsident Putin, der die Finanzierung der großen Schuke-Orgel anwies. Mit Akribie und viel Liebe zum Detail schuf Odinzow ein deutsch-russisches Gemeinschaftswerk, das prächtig gelungen ist. Für die Besucher Königsbergs gehört ein Besuch des Doms inzwischen zum Pflichtprogramm. Igor Odinzow sei Dank.