An einem 23. April wurde der Heilige Adalbert erschlagen
23.04.2015
Adalbert von Prag (um 952 – 997) wurde als Sohn des Grafen Slawnik im nordböhmischen Lubice geboren. Am 19. Februar 982 in Prag als Nachfolger von Thietmar zum Bischof geweiht, hielt er sich zwischenzeitlich längere Zeit im Benediktinerkloster auf dem Berg Aventin in Rom auf, wo er als Vize-Abt wirkte. Hier entwickelte er ein enges Verhältnis zum Papst und knüpfte eine Freundschaft mit dem jugendlichen Kaiser Otto III. Nach einer letzten Zwischenstation in Prag ging er an den kaiserlichen Hof von Aachen und dann über Ungarn an den polnischen Hof, von wo aus er auf Ersuchen des Königs Boleslaw Chobry zu seinem Missionsversuch im Land der Prußen aufbrach. Der König stellte ihm in Danzig sogar ein Boot mit 30 Mann Besatzung zur Verfügung, mit dem er ins Samland segelte.
Die Missionierung stieß jedoch auf erhebliche Widerstände der Samländer. Eigentlich bereits wieder auf dem Rückweg nach Polen, wurde die kleine Evangelisten-Gruppe von samländischen Prußen am 23. 4. 997 überfallen und Adalbert erschlagen. Der polnische König Boleslaw Chobry löste den Leichnam aus und ließ ihn feierlich in Gnesen bestatten. Später wurde der Leichnam Adalberts nach Prag überführt und im Veitsdom beigesetzt. In Gnesen versammelten sich 1997 zur Feier des 1000. Todestags Papst Johannes Paul II. sowie die Staatsoberhäupter von Polen, Tschechien, Ungarn, Litauen, Ukraine, Slowakei und Deutschland und gaben so der missionarischen Vergangenheit des Christentums im Osten eine europäische Dimension.