Der Arzt Karl Kollwitz
19.07.2015
Karl Kollwitz (13. 6. 1863 – 19. 7. 1940), Arzt und Ehemann von Käthe Kollwitz, wurde in Rudau im Samland geboren. Sein Vater war Sattler und Gastwirt, sein Großvater Schmied. Seine Mutter Dorothea (1826 – 1878) entstammte der Gutsbesitzerfamilie Dannenberg, die zunächst in Laptau und ab 1906 in Sandhof – nahebei – begütert waren. Nach dem frühen Tod des Vaters gab die Mutter den Halbwaisen in ein Waisenhaus in Königsberger. Dort besuchte er das Wilhelmgymnasium, studierte anschließend Medizin an der Albertina und schloß ab mit dem Dr. med. Nach dem ebenfalls frühen Tod der Mutter 1878 wurde der Onkel, Gutsbesitzer Dannenberg, zum Vormund, wo Karl Kollwitz die Ferien verlebte. Die Erfahrungen als Waise in Königsberg und Kontakte zu den sozialdemokratischen Pfarrerskindern in Rudau während der Ferien prägten seine politische Einstellung und seine spätere Wirkung als Armenarzt. Nach der Novemberrevolution wurde er 1919 sozialdemokratischer Stadtabgeordneter in Berlin und Mitglied im Sozialdemokratischen Ärzteverein im Jugendfürsorgeausschuß im Stadtbezirk Prenzlauer Berg und in der Liga für Menschenrechte. Am 1. 8. 1933 verlor Karl Kollwitz wegen angeblicher kommunistischer Tätigkeit die Kassenzulassung, was aber nach seinem Protest im Oktober 1933 revidiert wurde. 1937 gab er seine Praxis auf.