Erinnerung an den Reichswirtschaftsminister Walther Funk
31.05.2016
Walter Funk (18. 8. 1890 – 31. 5. 1960) wurde in Danzkehmen, einem Vorwerk von Trakehnen, als Sohn des Wiesenbaumeisters gleichen Namens, der dort seinen Sitz hatte, geboren. Er studierte Jura, Nationalökonomie, Literatur und Musik in Leipzig und Berlin und erwarb bei der Berliner National-Zeitung und den Leipziger Neuesten Nachrichten eine journalistische Ausbildung. Er war homosexuell, aber trotzdem verheiratet.
Von 1922 – 1930 war er Chefredakteur der Berliner Börsen Zeitung. 1927 wurde er zum Vorsitzenden des „Sachverständigenausschusses für Presseangelegenheiten“ des Berliner Börsenvorstandes und der Berliner Industrie- und Handelskammer berufen und gewann in dieser Position ausgezeichnete Kontakte zu deutschen Großindustriellen des Ruhrgebiets wie Fritz Thyssen und Friedrich Flick.
Funk lernte Hitler 1931 kennen und vermittelte der NSDAP aufgrund seiner guten Kontakte zur Wirtschaft hohe Spenden. Auf Empfehlung von Hjalmar Schacht wurde er Hitlers persönlicher Wirtschaftsberater. Die Nazis ernannten ihn zum Staatssektretär im Goebbelschen Propagandaministerium und Pressechef der Reichsregierung. 1938 wurde er als Nachfolger von Schacht Reichswirtschaftsminister und Präsident der Reichsbank. Er setzte viel daran, die Juden aus dem Wirtschaftsleben zu vertreiben. So versperrte er den Juden 1940 den Zugriff auf ihr bei Banken oder anderen Institutionen angelegtes Vermögen. Im Jahr 1944 verlor er jedoch zunehmend an Einfluß und ergab sich dem Trunke.
Im Nürnberger Kriegsverbrechertribunal wurde er wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt, jedoch 1957 aus gesundheitlichen Gründen entlassen.