Kolloquium: Konfessionelle Hofkultur Europas. Die Silberbibliothek Albrechts von Preußen (1545 – 1562)

Kolloquium: Konfessionelle Hofkultur Europas. Die Silberbibliothek Albrechts von Preußen (1545 – 1562)

05.12.2016

In Europa übernahm das Herzogtum Preußen 1525 als erstes Territorium den evangelischen Glauben. Markantes Zeugnis dafür ist die wertvolle Silberbibliothek Herzog Albrechts von Preußen. Zwölf der 15 überlieferten Bände befinden sich heute in der Universitätsbibliothek in Thorn/Torun. Es handelt sich um religiöse Schriften, die der Herzog um 1550 von hervorragenden Goldschmieden mit silbernen Einbänden versehen ließ, darunter z.B. Luthers Bibelübersetzung von 1534 und seine Auslegung der Briefe und Evangelien des Neuen Tes­taments von 1544; ein Silberschatz, der die Rolle der Reformation für den preußischen Staat verkörperte.

Mit der Silberbibliothek tritt ein weltweit einzigartiges Zeugnis der Renaissancekultur erstmals ins Zentrum eines interdisziplinären Forschungsgesprächs. Exemplarisch lässt sich an diesem Silberschatz die europäische Vernetzung der Welt in der Vormoderne entfalten. Das Kolloquium möchte den Bücherschatz auch außerhalb des polnischen Sprachraums bekannt machen und für die Forschung erschließen.

Vorträge

11.00 Uhr Die Silberbibliothek, Herzog Albrecht und die Reformation in Preußen Jacek Wijaczka, Nikolaus-Kopernikus-Universität Thorn

12.00 Uhr Die Silberbibliothek – Entstehung, Bildprogramme, bibliotheksgeschichtlicher Kontext Janusz Tondel, Micha Woniak Nikolaus-Kopernikus-Universität Thorn

13.00 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Die Silberbibliothek im Kontext der Einbandkultur der Renaissance Georg Adler

15.00 Uhr Vorstellung des Restaurierungsprojekts zur Silberbibliothek Piotr Niemcewicz, Elbieta Jaboska Nikolaus-Kopernikus- Universitätsbibliothek Thorn

16.00 Kaffeepause

16.30 Uhr Die Silberbibliothek im Kontext der protestantischen Buchkultur des 16. Jahrhunderts Thomas Fuchs, Universität Leipzig

17.30 Uhr Die Silberbibliothek in der Reformationsausstellung des HBPG 2017 Ruth Slenczka, Kuratorin der Ausstellung