Erinnerung an den Königsberger Claus Großner
10.12.2016
Claus Großner (1941 – 10. 12. 2010) wurde in Königsberg geboren.Er war ein Hüne mit zerzaustem Haar und zu weitem Anzug, galt als Exzentriker, verfügte wohl über großen Besitz, den er als Investmentbanker erworben hatte, und trat auch als Mäzen auf. Er besuchte das Christianeum und studierte Jura, Volkswirtschaft, Soziologie und Philosophie und beherrschte neun Sprachen, darunter Hebräisch, Chinesisch und Griechisch. Als einziger Protestant studierte er mit einem Stipendium an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom Theologie. Großer wurde Journalist und arbeitete als Investmentbanker. Im „Spiegel“ und in der „Zeit“ erschienen etliche Artikel von ihm. 1971 wurde Grossner Mitglied des Forschungsbeirates des Wissenschaftsministeriums Mehrmals im Jahr versammelte er hochrangige Persönlichkeiten in seiner Villa, auch, um sie miteinander bekannt zu machen. Dabei war er sparsam und nutzte öffentliche Verkehrsmittel, weil er weder Führerschein noch Auto besaß. Gemeinsam mit Hans Barlach beabsichtigte er, beim Suhrkamp-Verlag einzusteigen, gab aber wegen eines Dissenz beim Kaufpreis auf. Andere Investments – wo auch immer – waren weit ertragreicher. Über sein Privatleben weiß man nur wenig. Er reiste viel, hatte stets eionen prall gefüllten Terminkalender, blieb kinderlos, war nie verheiratet. Zu Veranstaltungen kam er stets ohne Begleitung. Zu Großners Geheimnissen zählt, dass er trotz großen Bekanntenkreises keine richtigen Freunde hatte und unter dem Strich allen ein Rätsel blieb. Am Ende immer einsamer und unglücklicher, schied er am 10. Dezember 2010 aus dem Leben. Sein Grundstück an der Elbchaussee wurde nach seinem Tod verkauft und das eindrucksvolle weiße Haus mit 16 Zimmern 2014 zugunsten einer Wohnanlage abgerissen.