Vor 175 Jahren traten die Wiener Philharmoniker erstmals als Orchester von Berufsmusikern auf
28.03.2017
Otto Nicolai leitete die erste philharmonische Aufführung der Wiener Philharmoniker am 28. 3. 1842, als das „sämmtliche Orchester-Personal des k.k. Hof-Operntheaters im k.k. großen Redouten-Saale“ auftrat und Kompositionen von Beethoven, Mozart und Cherubini darbot. Diese “Philharmonische Academie”, so der ursprüngliche Titel, gilt als die Geburtsstunde des Orchesters, weil erstmals alle Prinzipien der bis heute gültigen “Philharmonischen Idee” verwirklicht wurden: Mitglieder des Orchesters müssen beruflich der Wiener Staatsoper angehören, das Orchester ist künstlerisch, organisatorisch und finanziell eigenverantwortlich, alle Entscheidungen werden demokratisch getroffen und für die Verwaltung ist ein demokratisch gewähltes zwölfköpfiges Komitee zuständig. Soviel Demokratie war im damaligen Vormärz noch nicht selbstverständlich. Und der Start verlief auch nicht völlig reibungslos. Otto Nicolai leitete von 1842 – 1847 insgesamt elf Konzerte. Als er dann Wien wieder verließ, taten sich die noch nicht zusammengeschweißten Philharmoniker zunächst schwer. Erst seit 1860 bestehen die “Philharmonischen Konzerte” ohne Unterbrechung und haben als einzige grundlegende Änderung den Wechsel vom jeweils für die Dauer einer Saison gewählten Abonnementdirigenten zum Gastdirigentensystem erfahren.