Erinnerung an den masurischen Dichter Jan Dopatka
21.11.2017
Jan Dopatka (21. 11. 1893 – 1976), masurischer Dichter, geboren in Orzeszki – Zielonygrund/ Schützengrund, Kreis Ortelsburg, als Sohn aus einer kleinbäuerlichen Familie. Die Eltern zogen 1897 aus ökonomischen Gründen ins Ruhrgebiet nach Essen, wo Jan auch zur Schule ging. Mit 18 Jahren beendete er eine Handelsschule und begann mit der Arbeit in einem Bergwerk. Im 1. Weltkrieg kam er 1917 in den Karpaten in russische Gefangenschaft und kehrte erst zwei Jahre später nach Deutschland zurück. 1920 heiratete er Auguste Pollak, ebenfalls aus Masuren. Im selben Jahr erschien sein erstes Gedicht „Die Wetterlampe“. Wegen einer Staublunge wurde Dopatka 1926 Invalidenrentner. 1934 trat er dem Verband der Polen in Deutschland bei und 1936 zog Dopatka mit Familie nach Klon bei Ortelsburg in Masuren. Er vertrieb hier die Zeitschrift „Mazur“, was die Behörden wenig schätzten und ihn deshalb 1939 des Grenzgebiets verwiesen. Er ging zurück nach Essen, wo man ihn internierte, aber 1940 wieder frei ließ. Nach dem 2. Weltkrieg erschienen verschiedene seiner Gedichte in der Ruhrzeitung und im Verlag Gebürder Lessing, Dortmund. 1948 entschloss sich die Familie Dopatka, nach Masuren zurück zu kehren und siedelte nach Swietajno über, wo sie bis 1966 wohnte. 1953 erschien im „Slowo na Warmii i Mazurach“ (Das Wort in Ermland und Masuren) das Gedicht „Vom Glück“. Weitere Gedichte folgten. 1956 wurde Jan Dopatka Mitglied des Verbandes Polnischer Schriftsteller, 1963 erhielt er den Preis des Kultur- und Kunstministers. 1960 erfolgte die Erstausgabe des Buches „In den Augen der Poeten“ und 1965 erschien ein Gedichtband unter dem Titel „Am Waldesrand“. Dennoch fand er als polnischer Aktivist deutscher Abstammung nicht seinen Platz in Polen und die Familie kehrte wieder nach Deutschland zurück, und zwar nach Bottrop, wo er auch starb. 1986 erschien ein Band mit 57 Gedichten unter dem Titel „Mir ist, als ob ich keine Wohnung brauchte. Gedichte 1914 – 1976“, herausgegeben von seiner Familie. Masurische Themen nehmen in seinen Gedichten immer einen besonderen Platz ein.