Der Astronom Nikolaus Kopernikus hatte seinen 545. Geburtstag
20.02.2018
Nikolaus Kopernikus (19. 2. 1473 – 24. 5.1543) wurde als Kind der wohlhabenden Kaufmannsfamilie Koppernigk-Copernicus in Thorn geboren. Sein Geburtshaus steht dort noch und ist heute Museum. Die Familie Koppernigk war aus dem schlesischen Kirchdorf Köppernig bei Neiße nach Thorn gekommen. Der Vater war als Handelsherr und Schöffe tätig, die Mutter war eine Tochter des Thorner Schöffenmeisters Watzenrode aus einer wahrscheinlich aus Westfalen zugewanderten Patrizierfamilie. Nikolaus besuchte die Pfarrschule in Thorn, studierte anschließen in Krakau Mathematik und Astronomie und beschäftigte sich mit Aristoteles, dessen Lehre damals richtungsweisend war. Vom Bruder seiner Mutter, Lukas Watzenrode, der in Krakau, Köln und Bologna kanonisches Recht studiert hatte und als Bischof von Ermland den Namen Johannes Dantiscus (1489 – 1512) führte, wurde er 1497 ins Ermland geholt und zum Mitglied des ermländischen Domkapitels gewählt.
Nach kurzem Aufenthalt am bischöflichen Hof reiste Kopernikus zum weiteren Studium nach Bologna, der damals berühmtesten Universität und Rechtsschule des christlichen Abendlandes. 1501 wurde er vom Kapitel für weitere drei Jahre zum Studium der Medizin abgeordnet. Er war später als Arzt sehr geschätzt, so u. a. von seinem Onkel, dem Bischof, und von Herzog Albrecht von Preußen. Als Organisator und Verwaltungsfachmann machte er sich einen Namen und er wirkte maßgeblich daran mit, für Preußen ein einheitliches Münzsystem zu schaffen.
Trotz aller Befähigung wollte er aber nicht Nachfolge seines Onkels als Bischof werden, sondern zog es vor, sich mit der Astronomie zu beschäftigen, auf die er sich ab ca. 1530 – nach Frauenburg zurückgezogen – voll konzentrierte. In seinem ersten Hauptwerk “Commentariolus” (1506 – 1512) führte er – noch recht vorsichtig – aus, daß die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums sei, sondern die Bewegungen des Alls bloß scheinbar diesen Eindruck erweckten und in Wirklichkeit die Erde um die Sonne kreist. Bereits 250 v. Cr. war der Astronom Aristarch von Samos zu der Erkenntnis gelangt, dass sich die Erde um die Sonne bewegt, und das hat wohl einige Unsicherheit bei Copernicus gemildert. Copernicus begründete so das heliozentrische Weltbild, das das ptolemäische Modell aus dem 1. Jh. nach Christi ablöste.
Nur nach jahrelangem Zögern wagte es Kopernikus, seine Forschungsergebnisse insgesamt im Druck erscheinen zu lassen, und der erfolgte erst in seinem Todesjahr in Nürnberg mit dem Buch “De revolutionibus orbium coelestium libri VI” (Über die Umschwünge der himmlischen Kreise). Die Widmung für Papst Paul III. war dabei eine reine Schutzmaßnahme, die noch dazu nicht verhinderte, daß seine Werke von 1616 bis 1835 auf dem Index der verbotenen Bücher der katholischen Kirche standen.