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Zu Besuch in Danzig – der Stadt, in der Oskar trommelte

Zu Besuch in Danzig – der Stadt, in der Oskar trommelte

21.02.2018

Zu Besuch in Danzig – der Stadt, in der Oskar trommelte

Danzig (Gdask) hat im Herzen des Schriftstellers Günter Grass eine ganz besondere Rolle. Seine Romanfigur Oskar Matzerath nannte die Stadt sein Heim. Warum sich ein Besuch lohnt, zeigt der nachfolgende Artikel.

Günter Grass wurde im Vorort Langfuhr nach dem Ersten Weltkrieg geboren. Damals ahnte er noch nicht, welch trauriges Schicksal ihn und Millionen Menschen ereilen sollte. Seine liebste Stadt, Danzig, ist zum Ende des Krieges komplett zerstört; alle Deutschen mussten die Stadt verlassen; nur wenige kehrten jemals zurück.

Grass nutzte seine Erfahrung, um eine der bedeutendsten Werke der Nachkriegsliteratur zu schreiben: Die Blechtrommel. 1959 als Teil der Danziger Trilogie erschienen, geht es in dem Werk um eine kuriose Persönlichkeit namens Oskar Matzerath. Er kam 1924 in Danzig zur Welt, besitzt einen vollständig entwickelten Verstand und wächst ab seinem dritten Geburtstag nicht mehr. Als Kind berichtet er über die sonderliche Welt der Erwachsenen.

Der Hauptschauplatz des Werkes ist Danzig, wo sich Oskar bis 1945 aufhält, ehe er nach Düsseldorf flüchtet. Einige besuchenswerte Sehenswürdigkeiten in und rund um Danzig gibt es im Anschluss.

Unterkunft und Anreise

Ehe man die Schauplätze Danzigs besucht, sollte die Anreise und Unterkunft geplant werden. Das Angebot an Hotels reicht von luxuriös bis preisbewusst, wie die Info-Seite über Polen von its.de zeigt. In Gdansk können Urlauber beispielsweise im Hotel Hilton oder Radisson Blu übernachten, wenn sie großen Wert auf hohen Komfort und eine zentrale Lage legen.

Die Anreise ist unkompliziert und äußerst effizient, da sowohl die Kapazitäten des Flughafens als auch der Bahnverbindungen im Zuge der EM 2012 verbessert wurden. Empfehlenswert ist die Direktverbindung zwischen Berlin und Danzig, einem Gemeinschaftsprojekt zwischen der Deutschen Bahn und polnischen PKP. Innerhalb von sechs Stunden sind Reisende in Danzig.

Oskar-Figur auf Parkbank

Zwar nicht direkt in Danzig, sondern im Vorort Langfuhr (Wrzeszcz) gelegen, ist die Figur des Oskar, der mit seiner Blechtrommel auf einer Parkbank sitzt. Bis 2015 war er alleine, doch nach langem Überlegen hat man ihm einen Nachbarn spendiert – natürlich niemand anders als sein Vater, Günter Grass.

Nicht nur die Figuren sind einen Besuch wert, sondern auch weitere Sehenswürdigkeiten von Günter Grass und seinem Meisterwerk:

  • Elternhaus (Lelewela 13)
  • Schule von Grass (Pestalozziego 7/9)
  • Herz-Jesu-Kirche (Mireckiego)

Mit der Schnellbahn gelangt man innerhalb von sechs Minuten vom Hauptbahnhof Gdask nach Langfuhr.

Uferpromenade an der Mottlau

Zwischen dem Hotel Hilton und dem Grünen Tor befindet sich eine 600 Meter lange Uferpromenade. Da sie recht kurz ist, hat man genug Zeit, um Fotos anzufertigen, sich jedes Gebäude anzusehen und einen Kaffee zu trinken.

Tipp: Danzig ist für seinen Apfelkuchen (Szarlotka) bekannt, der im Regelfall mit Vanilleeis und Sahne serviert wird.

Das Krantor

In unmittelbarer Nähe der Promenade befindet sich das Wahrzeichen der Stadt, das Krantor. Man sollte es aus großer Entfernung bewundern, ansonsten wird man wenig von diesem Bauwerk sehen können. Empfehlenswert ist ein Spaziergang über die Brücke am Grünen Tor oder man nimmt die Fähre, die unterhalb des Tors abfährt.

Ein Blick auf Danzig

Für lediglich fünf Zoty können Besucher der Stadt die 100 Stufen des Aussichtsturms des Archäologischen Museums in Angriff nehmen; als Belohnung wirkt ein einmaliger Blick über die Mottlau.

Den besten Blick auf die Stadt gibt es vom Aussichtsturm der nahe gelegenen Marienkirche. Der Eintritt kostet ebenfalls fünf Zoty, jedoch ist der Turm nicht immer geöffnet.

Park in Oliva

Wer nach einem anstrengenden Danzig-Städtetrip entspannen möchte, kann abschließend den Park in Oliva besuchen. Vom Hauptbahnhof fährt man mit dem Zug zur Haltestelle Gdansk Oliwa. Wenige Minuten entfernt befindet sich die 100 Meter lange Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert, die von einem prächtigen Park aus dem 18. Jahrhundert umgeben ist.