Erinnerung an den Sozialdemokraten August Bebel
23.02.2018
August Bebel (22. 2. 1840 – 13. 8. 1913), Vorsitzender der SPD von 1892 bis zu seinem Tod, zuletzt zusammen mit Hugo Haase, wurde in einer Festung in Köln-Deutz als Sohn des Unteroffiziers Johann Gottlob Bebel und seiner Frau Wilhelmine Johanna geboren. Der Vater starb 1844, die Mutter starb, als Bebel 13 Jahre alt war. Er absolvierte eine Drechslerlehre und machte sich als Meister mit einem kleinen Betrieb selbständig. Als 1862 die Gründung eines Arbeitertages geplant wurde, gehörte er dem Vorbereitungsausschuss an und wurde ein Jahr später Delegierter beim Vereinstag der liberalen Arbeitervereine. 1865 kam Wilhelm Liebknecht nach Leipzig und beide Männer schlossen Freundschaft, gründeten Parteiorganisationen und Gewerkschaftsverbände, was 1869 in der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) gipfelte. Bebel wurde Vorsitzender. Von 1871 bis zu seinem Tod war Bebel auch Mitglied des Reichstags, wo er seine große rhetorische Begabung voll entfaltete. Bismarck bescheinigte ihm, der einzige Redner im Reichstag zu sein. Wegen aufrührerischer Reden und der Verherrlichung der Pariser Kommune wurden er und Liebknecht zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt, die Bebel eher als Erholungsurlaub wertete. In dieser Zeit vollzog sich die Vereinigung der SDAP mit dem von Lassalle gegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV). In der Zeit der Bismarckschen Sozialistengesetze als Reaktion auf die Attentate auf Kaiser Wilhelm I. wurde Bebel zur zentralen Figur in der Partei, die sich nun SPD nannte. Bebel war marxistisch geprägt und ein Verfechter der Revolution, galt aber doch mehr als Vertreter der Mitte. Seine letzten Lebensjahre verlebte Bebel vornehmlich in der Schweiz. Er starb in einem Sanatorium in Passugg und wurde in Zürich beigesetzt. Sein Tod war ein größeres Ereignis als der Tod eines gekrönten Hauptes und Willy Brandt schrieb, er starb wie ein Kaiser, ein Kaiser der Arbeiter und der kleinen Leute. Nach seinem Tod leitete Hugo Haase zusammen mit Friedrich Ebert die SPD.