Pressemitteilung zum Richtfest des Lehndorff-Mausoleums am 14. Juli
13.07.2018
Die Pressemitteilung hat folgenden Wortlaut.:
Auf einer Halbinsel vor Schloss Steinort ließen Karl Ludwig Lehndorff und sein Sohn Carl Meinhard eine Erbbegräbniskapelle nach Entwürfen von Friedrich August Stüler in idyllischer Lage errichten. Ein einfacher in rotem Backstein gehaltener achteckiger Bau steht erhaben auf einem Hügel, von hohen Bäumen umgeben, als Kernpunkt eines kleinen Friedhofes. Im Inneren wird man von einem einzigartigen gebusten Netzgewölbe überrascht, das dem Raum eine schlichte Leichtigkeit und Schönheit verleiht. Endgültig verzaubert wird man dort, sobald ein Instrument oder gar eine Singstimme ein Lied intoniert. Die Akustik ist einzigartig.
Leider war und ist die Kapelle noch in einem bedauernswerten Zustand. Durch Vandalismus hat sie ihre einstige Tafel-Zink-Deckung verloren und über Jahre konnten Regen und Schnee ungehindert eindringen. 2013 hat die Polnisch-Deutsche Stiftung für Kultur und Denkmalpflege die Kapelle übernommen und sich bemüht, einen Weg zu ihrer Sanierung zu finden. Studenten der Fakultät Architektur der TU Dresden haben dann unter Anleitung von Professor Wolfram Jäger eine erste Bestandsaufnahme durchgeführt und die Planung gemeinsam mit jungen Mitarbeitern der Jäger Ingenieure GmbH in Radebeul vorangetrieben und schließlich mit Unterstützung des lokalen Architekten Mikolaj Nowakowski aus Gizycko/Lötzen bis zur Erlangung der denkmalrechtlichen Genehmigung und der Baugenehmigung vorangetrieben.
Zu den privaten Spenden konnten dann noch Fördermittel der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien erschlossen und weitere Spenden durch die Deutsch-Polnische Stiftung für Kultur und Denkmalpflege sowie die Lehndorff-Gesellschaft Steinort e.V. eingeworben werden, um die nötigsten Maßnahmen zur Notsicherung durchführen zu können.
Am 14.07. ist es nun soweit, dass die sanierte Dachkonstruktion wieder aufgesetzt sein wird und Richtfest gefeiert werden kann. Die Zimmerleute von der Walz haben fast zwei Monate lang unter Anleitung von Paul Neumann von den Jäger Ingenieuren in Radebeul an der Sanierung der Dachkonstruktionshölzer gearbeitet und dabei so viel, wie noch möglich war, an originaler Substanz erhalten. Die Zuwegung geht durch sumpfiges Gebiet und hat die Arbeiten sehr erschwert und verzögert. Nur durch die Unterstützung durch den örtlichen Bauunternehmer Matthias Hohl war es möglich, die schwierige Aufgabe zu lösen. Er hat mit seinen Mannen die Gerüstarbeiten und den Rückbau sowie die notwendigen Sicherungen unterstützt und ausgeführt. Auch jetzt ist er wieder mit dabei, die notwendigen Arbeiten zur Dachdeckung und Abdichtung zu ergänzen.
Auch wenn im September das Dach wieder dicht sein wird, gibt es dennoch bis zur vollständigen Sanierung noch viel zu tun. Eines ist aber sicher, dass die Kapelle aufgrund der Frostschäden und des rapiden strukturellen Abbaus des Holzes wohl kaum noch ein oder zwei Winter überstanden hätte. Es ist dem Engagement von Prof. Jäger und seinem Team zu verdanken, dass die Kapelle überleben und für nachfolgende Generationen erhalten bleiben wird. Jedoch ohne die Förderung durch BKM, die DPS, die Zimmerleute von der Walz von den Freien Vogtländern Deutschlands, viele private Spender und die Materialspenden aus der Industrie hätte der jetzige Stand nicht erreicht werden können. Die Lehndorff-Gesellschaft Steinort e. V. und insbesondere die Familie Lehndorff haben mit einer Sofort-Spendenaktion gesichert, dass die Kapelle zum Richtfest wieder ein bekrönendes Kreuz erhalten kann. Ihnen allen gilt der Dank.