Heimatlos. Friedland und die langen Schatten von Krieg und Vertreibung

Heimatlos. Friedland und die langen Schatten von Krieg und Vertreibung

22.05.2019

Millionen Menschen querten die innerdeutsche Grenze von Ost nach West und passierten ab September 1945 das niedersächsische Grenzdurchgangslager Friedland. Sie kamen aus dem Kommunismus in den Kapitalismus, aus einer fremdgewordenen Heimat in eine ungewisse Zukunft. Für die Eintreffenden bedeutete das Lager ein Durchatmen, aber auch Abschied und Endgültigkeit. Empfangen wurden sie im Zeichen selbstloser Hilfsbereitschaft. Das Presseecho war enorm, die Symbolik verbindend. Getriebenheit, Verelendung und Rührseligkeit, Tod und Neuanfang bildeten hier ein verstörendes Nebeneinander.

Der Verlust der Heimat ist existentiell. In vielen Familien wirkt die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen weiter. Was bedeutet es, entwurzelt zu sein? Wie erlebt und empfindet man das Ankommen in einem neuen System? Christopher Spatz erzählt von dem entscheidenden Moment des Weltenwechsels und den Facetten der Heimatlosigkeit. Er zeigt auch Aufnahmen des 1919 in Masuren geborenen Fotoreporters Fritz Paul, die die Schicksale der Heimkehrer und Aussiedler in den 1950er-Jahren dokumentieren.

Christopher Spatz wurde 1982 in Bremen geboren. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik promovierte er 2015 an der Berliner Humboldt-Universität zur Identität der ostpreußischen Wolfskinder. Er hat für die Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung gearbeitet und die erfolgreiche Kampagne der Gesellschaft für bedrohte Völker zur Entschädigung der Wolfskinder durch die Bundesrepublik wissenschaftlich begleitet. Im Ellert & Richter Verlag ist von ihm bereits „Nur der Himmel blieb derselbe.Ostpreußens Hungerkinder erzählen vom Überleben“ erschienen.

Kartenreservierung: Tel. 04131-759950 oder info@ol-lg.de

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