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Reiseweg nach Ostpreußen: damals und heute

Reiseweg nach Ostpreußen: damals und heute

07.06.2019

Als Hauptverbindung der Provinzen Brandendburg, Pommern und Ostpreußen galt zwischen 1934 und 1945 die Reichsstraße 1 – mit einer Gesamtlänge von 1392 km die bedeutendste West-Ost Verkehrsverbindung im Nordosten des Deutschen Reiches. Von Aachen bis Königsberg (heute Kaliningrad) verlief die Straße ununterbrochen, aber erst in der Gegend Berlin war sie die einzige ausgebaute Verbindung weiter nach Osten. Der Ausbau kleinerer Wege entlang dieser Route geschah schon abschnittsweise im Laufe des 19. Jahrhunderts, wurde aber erst 1932 als Fernverkehrsstraße 1 zusammengefasst und dann in 1934 umbenannt. 1937 wurde die endgültige Verbindung bis zur damaligen litauischen Grenze bei Eydtkuhnen bekanntgegeben. Letztendlich wurde die Reichsstraße 1 nach Ende des zweiten Weltkrieges in die B1 umbenannt und verband dann Westdeutschland und die DDR. Befestigt war diese Straße auch damals schon, wenn auch nicht so weit ausgebaut wie sie es heute ist.

Wer heutzutage über Berlin nach Ostpreußen will, fährt durch Polen und hat dort deutlich mehr Routenmöglichkeiten. Der genaue Verlauf der ehemaligen Reichsstraße ist aber auch heute noch abfahrbar. Die B1 endet an der polnischen Grenze und wird von der Droga krajowa 22 abgelöst, die über Malbork (das ehemalige Marienburg) nach Kaliningrad die russische Grenze überschreitet. Diese Route hat den Vorteil der Nähe zu der Danziger Bucht und dem Frischen Haff, für die szenische Zwischenpause. Danzig selbst ist besonders für historisch Interessierte oder Strandliebhaber auch einen Besuch wert.

Für den Stadttouristen ist aber auch die südlichere Route zu empfehlen. Wer von Berlin genau gen Sonnenaufgang fahren will und gerne Städte erkundet, kann über Frankfurt an der Oder, Posen, Lodz und Warschau fahren, und sich erst danach nach Norden wenden, um bei Goldap oder Suczki über die Grenze zu gelangen.

Bei zwei Grenzübergängen sollte man also seine Passpapiere alle dabei haben. Russland gehört nicht der Europäischen Union an, was für manch einen eine Umgewöhnung darstellen kann und außerdem ein Visum für die legale Einreise erfordert. Auch Einfuhrbeschränkungen lohnt es sich, vorher unter die Lupe zu nehmen, besonders wenn man im Wohnmobil oder mit Wohnwagen unterwegs ist, wo der Stauraum kein Problem dasrtellt. Zum Beispiel dürfen kein rohes Fleisch oder rohe Eier nach Russland mitgenommen werden. Wer vorhat, sich auch etwas abseits der ausgetretenen Wege fortzubewegen, sollte sich außerdem auf holprige Straßen vorbereiten und hinten im Wagen alles fest angeschraubt haben.

Wenn Kaliningrad dann endlich erreicht ist, erwartet den Reisenden eine Unzahl an kulturellen Angeboten – je nach Geschmack, das Immanuel Kant Museum im Dom, Bernsteinmuseum, das regional bekannte Kaliningrader Puppentheater oder verschiedenste architektonisch viel hermachende Tore. Außerhalb der Stadt ist die Bernsteinküste zu erkunden oder dem Pregel ins Landesinnere zu folgen.