Mehrfacher Untergang – das Ende der ostpreußischen Stadt Schirwindt
19.06.2019
Schirwindt, die kleinste und östlichste Stadt Ostpreußens, ging gleich zweimal unter: Zum Beginn des Ersten Weltkriegs flüchteten die Einwohner vor russischen Truppen. Nur zwei Jahrzehnte nach dem Wiederaufbau der gänzlich zerstörten Stadt begaben sich die Einwohner von Schirwindt 1944 erneut auf die Flucht. Nach Kriegsende entstand hier das sowjetische Militärübungsgelände Kutusowo. Heute existiert Schirwindt nur noch in der Erinnerung der Vertriebenen und als Gedenkort in einer Schirwindter Stube in der litauischen Stadt Kudirkos Naumiestis, die am anderen Ufer der Scheschuppe liegt.
Der heute in Nordrhein-Westfalen lebende Peter Gnaudschun erzählt von seiner Kindheit in Schirwindt und der Flucht im Sommer 1944. Der in Vilnius praktizierende Architekt Darius Spranaitis stellt dar, wie seine Eltern Antanas und Irena in den 1990er Jahren begannen, in der Schirwindter Stube alles zu sammeln, was mit der untergegangenen Stadt im Kaliningrader Gebiet zu tun hat. Und der in Warschau forschende Historiker Felix Ackermann erinnert daran, dass Einwohner von Schirwindt und Naumiestis im Herbst 1941 die litauischen Juden vis-à-vis von Schirwindt ermordeten.
Der Themenabend ist eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa und des Kulturreferats für Ostpreußen und das Baltikum am Ostpreußischen Landesmuseum.
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