Mein Freund, der Baum
18.10.2019
Deutschlands unvergessene Chanson-Ikone ALEXANDRA wird am 19. Mai 1942 im ostpreußischen Heydekrug, dem heutigen Šilut geboren. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges muss ihre Mutter mit den drei Kindern vor den herannahenden Sowjets fliehen. Die abenteuerliche Flucht endet nach Monaten in Kiel, wo Doris, die spätere Alexandra, aufwächst. Sie selbst erinnert sich: „Wir sind vom Memelland. Meine Mutter stammt aus einer wendischen Familie, mein Vater ist Halblitauer. Wir haben sehr viele Russen, sehr viele Tschechen in der Familie, auch Spanier, ein ziemlich buntes Gemisch.“ Doris liebt alles Slawische, lernt Russisch und singt zur Gitarre melancholische Folklore. 1966 wird sie als Sängerin entdeckt und steigt mit Liedern wie „Zigeunerjunge“ und „Sehnsucht – das Lied der Taiga“ zum umjubelten Star auf. Sie möchte aber kein weiblicher Iwan Rebroff werden, und so schreibt sie eigene Lieder, darunter „Mein Freund, der Baum“. Sie arbeitet mit Salvatore Adamo und Udo Jürgens zusammen, reist zu Konzerten nach Russland und Brasilien und findet im In- und Ausland eine große Fangemeinde. Ein bis heute mysteriöser Autounfall nahe der Stadt Heide am 31. Juli 1969 beendet ihren kometenhaften Aufstieg mit erst 27 Jahren. Sie wird zur Legende. Ihre Musik kennt heute noch jeder und immer noch kommen junge Fans hinzu.
Marc Boettcher wurde in Berlin geboren, studierte Schauspiel, Theaterwissenschaft und Germanistik. Er arbeitet seit 1988 als Dramaturg, Regisseur und Autor. Hunderte deutsche Synchronfassungen entstanden unter seiner Federführung. Neben zahlreichen Essays veröffentlichte er Biografien über Alexandra, Bert Kaempfert und Inge Brandenburg. Seine mehrfach ausgezeichneten Fernsehporträts über Alexandra, Bert Kaempfert, Gitte Haenning, Rosenstolz und Inge Brandenburg wurden von einem Millionenpublikum gesehen.
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Kontakt
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