Erinnerung an die ostpreußische Malerin Helene Neumann

Erinnerung an die ostpreußische Malerin Helene Neumann

14.03.2020

Helene Neumann (14. 3. 1874 – 2. 6. 1942) war die Schwester des Mathematikers Ernst Richard Neumann (1875 – 1955), Tochter des Pathologen und Hämatologen Prof. Ernst Neumann (1834 – 1918), Enkelin des Physikers Franz Ernst Neumann (1798 – 1895) und Urenkeling von Karl Gottfried Hagen (1749 – 1829), einem der letzten Universalgelehrten. Sie studierte in München und an der Kunstakademie in Königsberg und ließ sich zur Kunstmalerin und Graphikerin ausbilden. Der Vater, der in Rauschen in der Karlstrasse ein Grundstück erworben hatte und darauf ein Sommerhaus baute, ließ für Helene im Garten ein Atelier einrichten. Ihre Themen fand sie in Rauschen und an der Samlandküste, auf der Kurischen Nehrung, in Königsberg und in Masuren. In Nidden hatte sie Kontakte zur Künstlerkolonie. Beeinflusst von Käthe Kollwitz stellte sie häufig arbeitende Menschen dar.

Ihr soziales Engagement veranlasste Helene Neumann. 1904 in Rauschen den „Gewerkverein der Heimarbeiterinnen“ zu gründen, der zum Vorbild für Vereinsgründungen in ganz Deutschland wurde. In Sassau ließ die „Helene-Neuman-Stiftung“ ein Erholungsheim für Heimarbeiterinnen bauen, das ihren Namen erhielt. Es gelang ihr darüber hinaus, für die Heimarbeiterinnen in ganz Deutschland einen Tarifvertrag auszuhandeln und mit Olga Fiedemann gündete sie 1914 den „Königsberger Hausfrauenbund“, der u. a. in der Strandstrasse von Rauschen ein Speisehaus einrichtete.