Erinnerung an den Schriftsteller Karl-Heinz Jakobs aus der Elchniederung

Erinnerung an den Schriftsteller Karl-Heinz Jakobs aus der Elchniederung

20.04.2020

Karl-Heinz Jakobs (20. 4. 1929 – 4. 11. 2015) wurde in Kiauken/Wartenfeld im Kreis Elchniederung geboren und blieb nach der Flucht in der DDR hängen, nachdem er noch kurzzeitig als Soldat gedient hatte. Er besuchte eine Handelsschule, machte eine Maurer-Lehre und studierte ab 1956 am Literaturinstitut “Johannes R. Becher” in Leipzig. Ab 1958 arbeitete er als Journalist, später als freier Schriftsteller. 1961 erschien sein Buch “Beschreibung eines Sommers”, das mit Manfred Krug und Christel Bodenstein in den Hauptrollen verfilmt wurde. Es handelt vom Aufbau eines sozialistischen Chemiewerks und verbarg dabei auch nicht die Tücken zentralplanwirtschaftlicher Arbeitsabläufe. Jakobs erhielt noch 1972 den Heinrich-Mann-Preis und 1974 die DDR-Verdienst-Medaille, doch seine kritische Einstellung zum Regime wurde 1974 bei der Defa-Verfilmung seines Buches “Eine Pyramide für mich” schon augenscheinlich. Nachdem auch er gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestiert hatte, wurde er 1977 aus der SED und 1979 aufgrund der Veröffentlichung seines Romans „Wilhelmsburg“ in einem westlichen Verlag zusammen mit Stefan Heym und anderen Intellektuellen aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Die Repression der Staatsorgane wurde so stark, dass er 1981 in die Bundesrepublik übersiedelte. Er ließ sich in Velbert nieder und wurde 1982 Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Das Buch über das Schicksal einer deutschen Kommunistin im Gulag “Das endlose Jahr. Begegnungen mit Mäd”, noch in Falkensee begonnen, erschien dann schon 1983 im Westen. Hier arbeitete er vorwiegend für Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen. Seinen Ausschluss aus dem Schriftstellerverband machte man im Dezember 1989 rückgängig und Jakobs wurde Herausgeber der “Sonntagsgeschichten” und damit Mitarbeiter des “Neues Deutschlands”.