Adalbert Wojciech Zink

Adalbert Wojciech Zink

23.04.2020

Adalbert Wojciech Zink (23. 4. 1902 – 9. 9. 1969) wurde in Bromberg geboren und starb in Allenstein. Sein Vater war Berliner, die Mutter kam aus Woritten, Kreis Allenstein. Nach einer kurzen Anstellung in der Kirche von Dietrichswalde wurde er Sekretär der ermländischen Bischofskurie und Seelsorger am Marienkrankenhaus in Allenstein. Als der amtierende Verwalter eines Apostolats im Ermland, Dr. Teodor Bensch, seines Amtes enthoben wurde, übernahm Zink dessen Aufgaben. Er unterhielt ein freundschaftliches Verhältnis zu Primas Wyszynski, dem Förderer von Papst Johannes Paul II., der ihm damit als Generalvikar die Leitung der Diözese übertrug. Zink weigerte sich als einziger Bischof des Episkopats, ein Dokument zu unterschreiben, das Wyszynskis Inhaftierung forderte. Deshalb wurde er selbst in Gewahrsam genommen und für zwei Jahre in einem Warschauer Gefängnis interniert.

Nach seiner Freilassung verbot man ihm, das Ermland zu betreten, welches bis zum Beginn des Tauwetters 1956 Geltung hatte. 1960 wurde er Geistlicher mit der Berechtigung, die Inful zu tragen. Ein Infulat ist ein Bischof ohne Weihe mit der Befugnis, bischöfliche Gewänder zu tragen. Hervorzuheben ist sein unermüdliches und unnachgiebiges Festhalten an der Tradition des heiligen Ermlands und seine herausragende Persönlichkeit. Am 29. September 2018 wurde vor der Kathedrale St. Jakob ein Denkmal mit Büste für Adalbert Zink aufgestellt.

Zink wurde 2018 in Warschau mit dem Titel eines „Gerechten“ ausgezeichnet. Diesen Titel vergeben das Warschauer Haus der Begegnungen mit der Geschichte und die italienische Stiftung „Garivo“ an Persönlichkeiten, die sich im 20. und 21. Jh. totalitären Systemen, Massenverbrechen und der Missachtung der Menschenwürde widersetzten. Der Vorschlag dafür kam u. a. vom Gymnasium in Dietrichswalde, das seinen Namen trägt. Zusätzlich zur Auszeichnung wird für jeden Gerechten ein Baum im Garten der Gerechten in Warschau gepflanzt, für ihn am 18. 6. 2018.

Am 9. 9. 2019 wurde aus Anlass seines 50. Todestages am Pfad der ermländischen Bischöfe in Balden ein Gedenkstein für ihn eingeweiht, allerdings nicht auf dem Pfad selbst, sondern vor dem Eingang zum Pfad, denn er war noch nicht als Bischof geweiht. Henryk Hoch, Vorsitzender des Verbands der Deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren und Vorsitzender der Gesellschaft der deutschen Minderheit “Tannen” in Ostróda ist mit Infulat Zink verwandt und der war sein letzter in Ostpreußen lebender Verwandter.