Daniel Gabriel Fahrenheit und sein Temperatur-Meßverfahren

Daniel Gabriel Fahrenheit und sein Temperatur-Meßverfahren

14.05.2020

Daniel Gabriel Fahrenheit (14. 5. 1686 – 16. 9. 1736) wurde als Sohn des in Danzig lebenden Kaufmanns Daniel Fahrenheit (1656 – 1701) und seiner Frau Concordia (1657 – 1701), Tochter des Großhändlers Michael Schumann, geboren. Er war das älteste von fünf Kindern und nur er überlebte die ersten Lebensjahre. Die Familie wohnte in der Danziger Hundegasse, heute ul. Ogarna 95, und das Geburtshaus existiert immer noch. Die Eltern starben recht früh, möglicherweise an einer Pilzvergiftung.

Daniel sollte auf Wunsch des Vaters ebenfalls Kaufmann werden und ging in Amsterdam in eine kaufmännische Lehre. Er zog es jedoch vor, sich stärker dem Studium der praktischen Naturwissenschaften zu widmen, betrieb leidenschaftlich physikalische Studien und den Bau wissenschaftlicher Instrumente. Nachdem er mehrere Jahre Deutschland und England bereist hatte, ließ er sich in Amsterdam nieder und stellte hier physikalische Instrumente, vor allem Barometer und Thermometer her. 1714/1715 ging er dazu über, statt des bis dahin verwendeten Weingeists seine Thermometer mit Quecksilber zu füllen und konnte dadurch die Messgenauigkeit erheblich steigern. Wegen dieser technischen Lösung korrespondierte er 1715/16 auch mit dem Gelehrten Gottfried Wilhelm Leibnitz (1646 – 1716). Zum Nullpunkt wählte er die niedrigste Temperatur, die im Winter 1709 in Danzig gemessen worden war.

In der Folge erwarb er sich mit dem Bau von Instrumenten wie Thermometer, Barometer und Aräometer ein hohes Ansehen als Feinmechaniker. Er stellte die ersten wirklich präzisen Thermometer her und sein Name ist heute noch in den USA und England mit der dort im Alltag verwendeten Thermometerskala verbunden. 1721 entdeckte er noch, dass man Wasser auch unterhalb der normalen Gefriertemperatur weiter abkühlen kann, ohne zu erstarren. Am 7. 5. 1724 wurde er von der Royal Society in London als Mitglied aufgenommen und damit hoch geehrt.[1]

Der Großvater von Daniel Fahrenheid war Ratsherr und Gerichtsverwalter in der Altstadt von Königsberg, sein Urgroßvater war Kaufmann und ebenfalls Ratsherr in Königsberg. Die Linie seines Onkels entwickelte sich zu einer der reichsten und mit riesigen Gütern ausgestatteten Familien in Ostpreußen, auch bekannt durch das Museumsschloss in Klein Beynuhnen.



[1] Rüdiger von Voss, Niemandsland – Die Fahrenheids und die Schmidt von Altenstadts, eine Spurensuche in Ostpreußen, be.bra Wissenschaftsverlag, Berlin Brandenburg 2018