Der Königsberger Dichter Walther Heymann
19.05.2020
Walther Heymann (19. 5. 1882 – 9. 1. 1915) war der Sohn des Königsberger Getreidegroßhändlers Richard Heymann und seiner Frau Johanna und älterer Bruder des populären Komponisten Werner Richard Heymann. Er besuchte das Friedrichskolleg und studierte Jura in Königsberg, Freiburg, Berlin und München. Nach dem Referendarexamen 1903 startete er am Amtsgericht in Fischhausen und wechselte dann nach Insterburg. Die juristische Laufbahn gab er aber noch vor dem Assessorexamen auf, nachdem er einen Zusammenbruch erlitten hatte, und widmete sich seitdem seinen dichterischen Neigungen.
Adolf Petrenz aus Gallingen im Kreis Bartenstein, Mitarbeiter der Ostpreußischen Zeitung in Königsberg und Redakteur der Täglichen Rundschau in Berlin, war sein eigentlicher Entdecker und Schrittmacher, indem er 1904 in seinem „Ost- und Westpreußischen Dichterbuch“ 14 kleine und größere Gedichten von Heymann brachte. 1906 kam das erste Buch „Der Springbrunnen“ heraus. 1907 – 1908 Aufenthalt in Rom und Florenz. 1912 Mitarbeiter an der Königsberger Hartungschen Zeitung mit einem Plädoyer für die Dauer-Einrichtung einer lyrischen Ecke in diesem Blatt. 1913 heiratete er die Malerin Maria Perk aus Marienwerder. Tochter Evalore.
Am 1. Weltkrieg nahm er als Freiwilliger im 8. Leibgrenadierregiment teil. Er fiel bereits im Januar 1915 beim Sturm auf Soissons in der Picardie in Frankreich. Werke: „Nehrungsbilder“ (1909), Gedichte „Der Springbrunnen“ (1906), „Das Tempelwunder und andere Novellen“ (posthum 1916). Bekannt wurde Heymann vor allem auch durch seine lyrischen Schilderungen der Kurischen Nehrung.