Der Zoologe und Gründer des Bremer Überseemuseums Hugo Schauinsland

Der Zoologe und Gründer des Bremer Überseemuseums Hugo Schauinsland

30.05.2020

Hugo Schauinsland (30. 5. 1857 – 5. 6. 1937) wurde auf dem Vorwerk Waldienen des Gutes Dedawe, Kreis Labiau, als Sohn eines Rittergutsbesitzers geboren. Wegen Krankheit des Vaters zog die Familie 1863 nach Königsberg, wo Hugo im März 1878 auf dem Altstädtischen Gymnasium die Reifeprüfung ablegte. Es folgte das Studium der Naturwissenschaften in Genf und der Zoologie an der Albertina, gefolgt von der Promotion 1883. Er wurde sodann Assistent an der Albertina und führte in der Folge meeresbiologische Untersuchungen in der Danziger Bucht durch. 1885 ging er nach München, wo er sich habilitierte. 1886 erhielt er eine Anstellung als Adjunkt an der Zoologischen Staatssammlung und heiratete Ida Oloff. 1887 bewarb er sich erfolgreich um die Stelle des Direktors der Städtischen Sammlungen für Naturgeschichte und Ethnographie in Bremen, die er am 1. 6. 1887 antrat.

Erste große Aufgabe für ihn war die Ausrichtung der „Handels- und Kolonialausstellung“, die 1890 in Bremen gezeigt wurde. Es entstand das öffentliche Bedürfnis, die Vielzahl der gezeigten Ausstellungsstücke dauerhaft zu präsentieren und der Bremer Senat genehmigte den Bau eines entsprechenden Museums. 1893 wurde Hugo Schauinsland zum Direktor des Städtischen Museums für Natur-, Völker- und Handelskunde ernannt, das am 15. Januar 1896 in der Nähe des Hauptbahnhofs eröffnet wurde. Die Ausstellungsfläche betrug rd. 9.000 qm. Den geographischen Schwerpunkt für den Ausbau der Sammlungen legte der Direktor auf den Raum Ost- und Südostasien, Südpazifik und Nordamerika. Er wirkte bis 1933 und wurde dann von den Nazis zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Die Einrichtung des Museums wurde im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört.

Seine Tätigkeit wurde begleitet von Forschungsreisen, zunächst 1896/97 in den Pazifik mit Einschluss der Inseln von Hawaii. Weitere Reisen in den Jahren 1905/06, 1907/08, 1913/14 und 1926 folgten in die Südsee, nach Ostasien und nach Ägypten.