Die ostpreußischen Wurzeln von Schalke 04
13.12.2020
Am 4. Mai 1904 wurde nahe der Gelsenkirchener Steinkohlezeche Consolidation von Lehrlingen und Jungbergleuten der Fußballverein „Westfalia Schalke“ gegründet – zunächst ein wilder Haufen, der auf der Straße spielte und sich nicht mal einen neuen Fußball leisten konnte. Das änderte sich, als die Spieler mit dem gerade aufkommenden irischen Flachpass ihre Spieltechnik perfektionierten und damit zunehmend ihre namhafte Fußballkonkurrenz schlugen. Herausragende Spieler dabei waren Ernst Kuzorra aus Masuren und Fritz Szepan mit familiären Wurzeln in Neidenburg. Als weitere Spielernamen sind bekannt; Otto Tibulski (Heilsberg), Emil Czerwinski (Lyck), Ernst Kalwitzki (Osterode), Walter Badorreck (Ortelsburg), Rudolf Gellesch (Neidenburg), Adolf Urban (Allenstein). Mitte der 1920er und Anfang der 1930er Jahre stieß man schon in die Ruhrgauliga, der damals höchsten Fußballspielklasse, vor, und 1934 wurde Schalke im Endspiel gegen Nürnberg erstmals Deutscher Meister. Das Anschlusstor schoss Fritz Szepan und den Siegestreffer erzielte Ernst Kuzorra. In den Gruppenspielen 1936 traf Schalke auf den Ostpreußenmeister Hindenburg-Allenstein, den die Recklinghausener im Hin- wie im Rückspiel besiegten. Insgesamt waren die 1930 Jahre bis in die ersten Kriegsjahre hinein eine höchst erfolgreiche Zeit. Sechs deutsche Meistertitel erzielten sie. Und sie sind immer noch ein erfolgreicher Erstligist in unserer Zeit
Am 22. März 2018 hätte das für die Fußball-WM gebaute Stadion in Kaliningrad –Königsberg mit einem Spiel des FC Schalke 04 gegen FK Baltika Kaliningrad eingeweiht werden sollen. Dass das nicht zustande kam, ist angesichts der Geschichte des Fußballs in Ostpreußen und Deutschland besonders schade.