Armin Müller-Stahl wurde 90

Armin Müller-Stahl wurde 90

17.12.2020

Armin Mueller-Stahl wurde am 17. 12. 1930 in Tilsit als drittes von fünf Kindern geboren. Die Mutter entstammte livländischem deutsch-baltischem Adel, der Vater war Bankkaufmann, der den allzu schlichten Namen Müller mit dem Zusatz „Stahl“ aufwertete. 1938 zog die Familie nach Prenzlau.Bei Kriegsende verschwand der Vater, lange wartete die Familie vergeblich auf seine Rückkehr: er war dem Vernehmen nach als Deserteur von den eigenen Landsleuten erschossen worden. Wikipedia schreibt, er sei in einem Lazarett in Mecklenburg gestorben.

Vom 1938 bis zum Beginn der 1950er Jahre lebte Armin Müller-Stahl in Prenzlau, Uckermark. Ab 1952 wirkte er am „Theater am Schiffbauerdamm“ in Ostberlin und dann 20 Jahre lang an der Volksbühne. Populär wurde er durch verschiedene Film- und Fernsehrollen und avancierte zu einem der beliebtesten Schauspieler in der DDR. Nach seinem Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann 1980 Übersiedlung nach West-Berlin und Auftritt in vielen Fernseh- und Kinofilmen (Oberst Redl, Momo u. a.). Hauptrollen bei Rainer Werner Faßbinder in „Lola“ (1981) und „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ (1982).

Ab 1989 stark in Hollywood engagiert, beginnend mit einer Rolle in Costa Gavras Film „Musik Box – Die ganze Wahrheit“. Oscar-Nominierung 1996. Seit Jahren lebt er in Kalifornien. Trotz seiner Erfolge in Hollywood kehrt er immer wieder nach Deutschland zurück und besuchte verschiedentlich auch Tilsit. Besondere Wertschätzung erfuhr er durch die Hauptrolle als Thomas Mann in dem Fernseh-Dreiteiler „Die Manns – ein Jahrhundertroman“. Armin Müller-Stahl ist ein Multi-Talent-Künstler. Er schrieb bereits einige Romane und Erzählungen und präsentierte seine Zeichnungen und Aquarelle in mehreren Ausstellungen.