Erinnerung an Max Askanazy

Erinnerung an Max Askanazy

24.02.2021

Max Askanazy, (24. 2. 1865 – 23. 10. 1940) wurde in Stallupönen als Sohn von Joseph Samuel Askanazy und dessen Frau Nanny geboren. Er war ein bedeutender Pathologe und glänzender Redner. Askanazy besuchte zusammen mit seinem Bruder Selly das Kneiphöfische Gymnasium und ließ sich an der Albertina unter Ernst Neumann (1834 – 1918) als Pathologe ausbilden. Seine Promotion erfolgte 1890, seine Habilitation im Bereich Allgemeine Pathologie, Pathologische Anatomie und Mykologie 1984 1905 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie an der Universität Genf, wo er 1939 emeritierte.

Sein Hauptarbeitsgebiet war die Blutpathologie, wobei 1868 an der Universität von Königsberg das Knochenmark als Blutbildungsorgan entdeckt wurde und die Albertina seitdem als Geburtsstätte der modernen Blutbildung gilt. Aus diesem Bezug leitete sich seine Veröffentlichung “Knochenmark und die Blutbildung” als ein pathologisches Standardwerk ab. Weiteres Forschungsgebiet von Askanazy war die Parasitologie, wo er den Leberegel entdeckte, der, wie er wusste, seine Larven in verschiedenen Fischen im Kurischen Haff ablegte. Aus der Erkenntnis, dass eine Infektion wie die durch Leberegel zu bösartigen Geschwülsten führen kann, veranlasste ihn, die experimentelle Geschwulstforschung aufzubauen. 1928 wurde Askanazy Vorsitzender der Deutschen Pathologischen Gesellschaft. 1935 erhielt er das Ehrenbürgerrecht des Kantons Genf und war als Jude damit auch in der Nazizeit sakrosankt.