150702 Ordenskirche St. Michael in Schippenbeil

In einem Winkel der ehemaligen Stadtmauer in der Nordostecke der Altstadt steht die Kirche aus der Ordenszeit. Chor und Sakristei entstanden um 1360 – 1370. Der Ausbau des Langhauses einschließlich Turmunterbau erfolgte in verschiedenen Etappen bis in die Zeit von 1380 – 1400, wobei der Turm nur auf den 4 Eckpfeilern ruht und damit eine großzügig bemessene Turmvorhalle mit Kreuzrippengewölbe auf Konsolen ermöglichte.

Der Ostgiebel wurde erst Ende des 15. Jhs. angebracht und die gleichen Formsteine findet man an den Eingängen für die Sakristei und zum Treppenturm des Chors sowie an anderen Stellen, die in dieser Zeit umgebaut wurden. Den Turm stockte man im 15. Jh. und Anfang des 16. Jhs. auf. Der Holzaufbau ist von 1872. Südöstlich am Turm zierlicher Treppenturm mit reicher Blendengliederung.

Die Gewölbe in Hauptschiff und Chor wurden Mitte des 15. Jhs. eingezogen. Die farbigen Schlusssteine aus Holz sind von 1597.

Die nachträglich an der südlichen Wand des Chors vorgebaute Kapelle mit reich gegliedertem Giebel baute man 1865 in spätklassizistischer Manier zu einem Erbbegräbnis der Familie v. Kuenheim um, die auf dem nahen Gut in Langanki – Langhanken (Richtung Juditten) ansässig war.

Ausstattung:

Altar von 1668 mit Gemälden von Joachim Pfaff aus Königsberg von 1670, die die einzigen bestätigten Werke dieses Meisters sein sollen.

• Das schmiedeeiserne Altargitter stifteten 1683 Laurentius und Maria Krebs.

Kanzel von 1649 mit üppigen Schnitzereien und einem kaum erkennbaren Bild Luthers auf der Kanzeltür.

Emporen aus der Zeit vom Ende 16. Jh. bis 1663.

• Von der Orgelempore von 1687 gibt es noch Reste der Brüstung.

• das Medaillon des Lukas von der Orgelempore arbeitete man um zu einem Deckel für die Taufe des 14. Jhs. aus rotem Granit.

• Die Orgel der Fa. Buchholz, Berlin, wurde 1859 installiert.

• Es gab einmal die Grabplatte von Johann Gottsched, gest. 1726. Dieses war der Bruder des „Literaturpapstes“ Johann Gottfried Gottsched.

Epitaph von Abraham von Pudwels, gest. 1671, aus der Familie v. Podewils, die dem bekannten Palais Podewils in Berlin-Mitte den Namen gaben

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