In Hohenstein wurde am 23. Juni 1906 der Schauspieler Albert Lieven geboren. Sein Vater, der Chirurg und Medinzinalrat Dr. Walter Liévin, war Direktor der 1903 am Stadtrand eröffneten Lungenheilstätten. Sohn Albert änderte später den Vaternamen in „Lieven“. Die Gebäude existieren heute noch als Rehabilitationskrankenhaus für Kinder und gehören zum Dorf Ameryka (siehe Geschichte von Hohenstein).[1]
Er besuchte weiterführende Schulen in Neidenburg, die Copernicus-Oberrealschule in Allenstein und das Friedenskolleg in Königsberg und wollte zunächst Arzt werden wie sein Vater. Seine Liebe zum Schauspiel führte jedoch zu seinem Debüt als Schauspieler am Hoftheater in Gera, dann von 1929 bis 1932 in Königsberg bei Fritz Jeßner am Schauspielhaus und endlich 1932 zur Aufnahme ins Ensemble des Preußischen Staatstheaters am Gendarmenmarkt in Berlin.
Weitere Stationen waren Bremen und Wien. In dieser Zeit trat er auch schon in verschiedenen Filmenauf. So spielte er unter der Regie von Carl Froehlich neben Heinrich George im Film ” Reifende Jugend”.
Albert Lieven war fünfmal verheiratet: 1931 ehelichte er Anne-Marie Schäfer-Röhrig, 1933 Tatjana Silbermann (Sohn Andreas/Andrew), nach 1942 Valerie White, 1949 Susan Shaw, eine Enkelin von George Bernhard Shaw (Tochter Anna Mary) und 1955 Petra Peters. Wegen seiner jüdischen Frau emigrierte Lieven 1936 zunächst nach Frankreich, dann nach London, wo es ihm gelang, Filmengagements zu erhalten.
Bekannt und beliebt waren die Filme, die ihn meist in Hauptrollen zeigten, in deutscher Produktion vor allem ” Das Fähnlein der sieben Aufrechten” , ” Die Dubarry ” und “Geliebtes Leben “; in englischer Produktion ” Der siebente Schleier ” ; ” Ungeduld des Herzens ” und ” Frieda und der Schlafwagen nach Triest.”
Er erwarb ein Haus in Farnham, Surrey, das er auch nach Kriegsende als Wohnsitz beibehielt, als er wieder in Deutschland vielbeschäftigter Schauspieler war und erlag dort am 17. 12. 1971 einem Krebsleiden.
[1] Walter Westphal in Osteroder Zeitung, Dez. 2008, S. 35