Stare Miasto – Altstadt
Nach Überlieferung der alten Ordenschronisten gab es bei Altstadt eine Prußenburg, die zu Ehren des Fürsten Gello „Gellensburg“ genannt worden sein soll.
Das kölmische Dorf erhielt 1312 die Handfeste vom Komtur von Christburg Günther von Arnstein, verbunden mit dem Recht, einen Krug zu führen, und einen solchen gibt es noch am Übergang über die Sorge. Östlich des Dorfs existieren vorordenszeitliche Reste einer Fliehburg, die den Sorgeübergang sicherte.
Die Saalkirche St. Peter und Paul entstand zunächst als Feldsteinbau in der 1. Hälfte des 14. Jhs. und wurde im 15. Jh. erweitert und verändert sowie 1682 – 1684 umfassend erneuert. Dabei wurden die Wände bis auf die Ostwand im oberen Teil aus Backstein neu aufgemauert und der Turm errichtet. Aus dieser Zeit entdeckte man 1938 innen Wandmalereien.
Die barocke Bemalung der Decke 1696/97 stammte von dem Hof- und Jagdmaler Gottfried Haarhausen, ebenso wie die der Kanzel und von Teilen des Gestühls.
Ausstattung:
- Altar und Kanzel vom Ende des 17. Jhs. mit Einzelstücken aus der Werkstatt Johann Christoph Döbels, 1754 zum Kanzelaltar vereinigt und 1946 wieder getrennt
- Emporen und Teile des Gestühls vom Ende des 17. Jhs.
- Orgelprospekt vom Anfang des 18. Jhs.
Der später für die kurze Zeit vom 28.04.1919 – 16.07.1919 amtierende Ministerpräsident von Lettland, Andrejs Needra (1871-1942), war einige Zeit Pfarrer in Altstadt und Seelsorger in Prökelwitz.
Die Barockorgel von 1796, umgebaut 1863 auf Kosten des Kirchenpatrons Richard Burggraf und Graf zu Dohna-Schlobitten, die nach 1945 verfiel, wurde 64 Jahre nach dem Ende des Kriegs restauriert und im Oktober 2009 feierlich wieder eingeweiht. Einen großen Teil der damit verbundenen Kosten übernahm Peter Adrian, der als 13 Jahre alter Junge gegen Kriegsende wohl ein letztes Mal auf der Orgel gespielt hatte und der extra aus New York zur Einweihung angereist war.[1] Restaurator der Orgel war Rainer Wolter aus Zörbig. Zu Ehren des Pfarrers Heinrich Severin Holland, der von 1889 bis 1926 in der Kirche gepredigt hatte und dessen Nachkommen sich zusammen mit Peter Adrian an den Kosten der Wiederherstellung beteiligt hatten, wurde die Orgel auf Vorschlag der polnischen Geistlichkeit auf den Namen Heinrich-Holland-Gedächtnis-Orgel getauft.[2]